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Herr A. Silberberg aus Odessa, welcher im Besitze eines Stipen-
diums der dortigen Gemeinde ist, bat seine Arbeiten über Eisenemaillage
und Keramik beendet und verlässt demnächst die Anstalt.
Es muss schließiich erwähnt werden, dass bereits mehrere Stipen-
disten und Hospitanten, welche an der Anstalt ihre praktischen Studien
durchgemacht hatten, in hervorragenden Fabriken ihre Verwendung
gefunden haben.
_ Was die nothwendig gewordenen Einrichtungen im chemischen
Laboratorium betriift, so ist der Bau eines größeren Muffelofens speciell
zur Fertigstellung von Limousinemail-Gegenständen, sowie der Umbau
des Ofens für keramische Zwecke für Proben bei höheren Temperaturs-
graden hergestellt worden.
Es folgen nachstehend die Einnahmen der Anstalt im Jahre'i884:
1. Laboratoriumstaxe von drei Hospitanten . . . . . . . . . . . . . .. H. 210'-
2. Refundirungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. n 29'330
3. Erlös für altes Emballagemateriale . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. w 1'130
4. Taxen für Analysen, Versuche, Präparaturen im Auftrage
für Private . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . w 13075
5. Taxen für Muffelbrände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. v 7x '28
Summa H. 44z'g3
Wien, 10. Februar 1885.
F. KOSGh m. p.,
k. k. Reg-Rath, Leiter der chem.-rechn. Versuchsanstalt
des k. k. Oesrerr. Museums.
iLiteraturbericht.
Wohnungseinrichtungen aus der Elektrischen Ausstellung zu Wien im
Jahre 1883. Mit einem Vorworte von R. v. Eitelberger und erklä-
rendem Texte von Architekt A. Decsey. Wien, Verlag von Rud.
Lechner's k. lt. Hof- und UniversitätsBuchhandlung.
Die rührige Verlagshandlung von R. Lechner hat sich ohne Zweifel ein Verdienst
damit erworben, dass sie die zahlreichen lnterieurs, welche für das große Publicum den
Hauptreiz auf der Wiener Elektrischen Ausstellung bildeten, und die während der ganzen
Dauer derselben von Beschauern förmlich umlagert waren, durch sehr gelungene und mit
großer Sorgfalt hergestellte Photographien der Vergessenheit entriss, Die Colleetion besteht
aus a5 Blättern in eleganter Ausstattung und wird ohne Zweifel in allen, dem Kunst-
gewerbe nahestehenden Kreisen des ln- und Auslandes Interesse und Beifall finden.
it-
Sarumlung von Abbildungen keramischer Objecte aus dem nahen und
fernen Oriente. Mit einleitenden Bemerkungen von O. Du Sartel,
L. Gonse und J. Karabacek. Herausgegeben über Anregung und
mit Unterstützung des k. k. Unterrichtsministeriums vom Orienta-
lischen Museum. Wien t885, Verlag des Oriental. Museums.
Als Schlussresultut der orientalisch-keramischen Ausstellung bildet diese Publi-
eation eine willkommene Gabe für alle Jene, welche sich für orientalische Keramik
interessiren. Die einleitenden Texte haben wir theils im Kataloge der Ausstellung, theils