(Grabmonumenu) Der Wiener Magistrat hat über Vortrag des Rathes Leltisch
den Beschluss gefasst, dem Gemeinderathe zu empfehlen, dass die Ausarbeitung des Ent-
wurfes für das Grabmal der beim Ringtheaterbrande Verunglückten dem Prof. Rudolf
Weyr übertragen werde.
(Induatrie- und Handelamuseum in Porto.) Einem Briefe aus
dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Portugal an das portu-
giesische General-Consulat in Wien entnehmen wir Folgendes: "Unsere
industriellen Zeichenschulen (I4 an der Zahl) haben unter Anderen für
den elementaren Unterricht wdie Zeichenschuleu von Grandauer in
ihr Programm aufgenommen und die Direction des Kunst- und Industrie-
Museums in Porto hat der Regierung empfohlen, die von dem Oesterr.
Museum herausgegebenen Lehrmittel für Schulen einfach zu adoptiren
und die großen Sammel- und Vorlagenwerke zu kaufen, welche von
der österreichischen Commission zur Reform des Zeichenunterrichtes
empfohlen wurden.
(RGIGBGPBGIIB! K-unstlarprels.) Das Professoren-Collegium der k. k. Akademie
der bildenden Künste hat gelegentlich der Jahresausstellung im Künstlerhaus: dem Maler
Maximilian Pirner in Wien den ReicheVschen Kunstlerpreis zuerkannt.
(TegetthoR-Monument.) Eine größere Localcommission hat am Praterstern auf
dem Platze stattgefunden, wo das TegetthoK-Monument seine Aufstellung erhalten soll.
Das Monument wird auf demselben Punkte sich erheben, auf welchem am 18. August
1880 bei der Sojahrigen Geburtsfeier Sr. Majestät des Kaisers der Obelisk emporragte,
der damals in seiner glücklichen Durchführung den Wunsch nach der Situirung eines
Monurnentes auf dem Platze rege machte. Jetzt steht ein großer Candelaber, umgeben
von einem Retrungsplatze, auf dieser Stelle. Die Basis des Monumentes wird eine solche
Ausdehnung erhalten, dass die vom Praterstern ausgehenden Straßen und Tramway-Geleise
sowohl als auch die Gasrohre und der dort befindliche Canal umgelegt werden müssen.
Die Tischausstellungen des an der linken Seite der Praterstraße befindlichen Gasthauses
und Kaffeehauses sollen gekündigt werden. Mit dem Aufbau: des Sockels wird begonnen
werden, sobald der Canal umgelegt sein wird. Das Monument wird seine Situation in
der Richtung vom Stephansplatze zur Schwimmschulstraße erhalten und sich daher schon
von der Ferdinandsbrucke aus vortrefflich prasentiren. Bei der _Commission waren das
k. k. Obersthofmeisteramt, die Monument-Commission, das k. und k. Reichs-Kriegsmini-
sterium, die k. k. Polizei-Direction, die Tramway- und Gasgesellschaft, der Gemeinderath,
Magistrat und das Stadtbauamt vertreten.
(Kunat- und Gewerbeausstellung in Salzburg.) Am t, August d. J. wird
das Künstlerhaus in Salzburg feierlich eröffnet und soll mit dieser Eröffnungsfeier eine
große Gemaldeausstellung verbunden werden. Da um diese Zeit in Salzburg die Saison
ihre grüßte Entwicklung erreicht hat, so durfte sich die Ausstellung gewiss eines sehr
zahlreichen Besuches erfreuen. Es werden hiezu an die Kunstlergenosaenschaften des
ln- und Auslandes Einladungen ergehen. Zugleich mit dieser Kunstausstellung wird aber
auch eine Ausstellung kunstgewerblicher Erzeugnisse, jedoch nur einheimischer
Froduction d. h. aus Stadt und Land Salzburg stattfinden, welche voraussichtlich für
das dortige Kunstgewerbe von günstigen Folgen sein wird.
(Weltausstellung in Antwerpen.) Während man im kaiserl.
Lustschlosse uSchlosshofi- daran war, die prächtigen schmiedeeisernen
Gitterthore zu zerlegen, um sie nach Anwerpen zu senden, wo sie den
Eingang und den Ausgang der österreichischen Abtheilung bezeichnen
werden, war an der Kunstgewerbeschule des Museums Prof. Klotz mit
der Modellirung des f-iguralen Schmuckes der Scheinarchitektur beschäfa
tigt, in welche jene Thore eingefügt werden sollen. Es war keine leichte
Aufgabe, binnen sechs Wochen I4. Colossalhguren fertig zu stellen. Prof.
Klotz hat sich derselben mit höchst anerkennenswerther Geschicklichkeit
entledigt. Die Figuren sind in discreten Farben polychrom behandelt und
ihrer zehn stellen schwebende Amoretten dar, vier weibliche Genien mit
Posaunen. Diese plastischen Arbeiten sind ganz im Geiste der barocken
Kunst componirt und es wäre nur zu wünschen, dass dieselben noch in