Die Freunde des Verewigten haben gleich nach dem Tode
desselben Schritte unternommen, dass dem um Oesterreich,
speciell um die Stadt Wien so hoch verdienten Manne ein Denk-
mal errichtet werde. R. v. Eitelberger wird ein prachtvolles
Monument erhalten, und in dem für Grabstellen berühmter
Männer reservirten Raume auf dem Centralfriedhofe beigesetzt
werden. In der Sitzung der Sectionsobmänner und deren Stell-
vertreter der niederösterr. Handels- und Gewerbekammer vom
zz. April wurde über Vorschlag des Präsidenten Isbary der Be-
schluss gefasst, an die Freunde der Kunst wie an die Industriellen
und Gewerbetreibenden einen Aufruf betreffs der Errichtung eines
Denkmales für den um Oesterreichs Kunst und Industrie hoch-
verdienten Mann zu errichten und die Widmung eines Beitrages
von rooo Gulden für dieses Denkmal seitens der Kammer zu
beantragen.
Der durch das Präsidium der nieder-österr. Handels- und
Gewerbekarnmer erlassene Aufruf lautet:
An die österreichischen Industriellen, Gewerbe-
treibenden und Kunstfreunde.
Allezeit entfaltete sich die rühmliche Tugend der lebenden
Geschlechter, das Andenken von Männern zu ehren, welche auf
ihrem Gebiete Edles und Großes zur allgemeinen Wohlfahrt '
geschaffen haben.
Zur Stunde haben wir die sterbliche Hülle des großen
Freundes, Lehrers und Förderers der Kunst, des österreichischen
lndustrie- und Gewerbefleißes, Rudolf Eitelberger von Edel-
berg, in Grabesruhe versenkt; sein Geist begleitet uns aber
wieder zurück in die Werkstätten der Arbeit, wo tausend und
abertausend Gestaltungen und Erscheinungen Zeugniss von seinem
unvergänglichen Wirken geben. Der Begründer des österreichischen
Museums für Kunst und Industrie, sowie der Gewerbeschule ist
unser. Hochbegabt, voll Muth, Kraft und Ausdauer, unternahm
er frühzeitig bahnbrechend die Reform auf dem Gebiete unserer
kunstgewerblichen Thätigkeit, streute namentlich in Wien und
von da nach allen Richtungen des Vaterlandes befruchtende An-
regungen, lehrreiche Pläne und mustergiltige Entwürfe zur
ästhetischen Erziehung und wirthschaftlichen Veredlung unseres
Volkes aus. Eine Reihe von lndustrie- und Arbeitszweigen erhob
er auf die Stufe der Kunst, und was er vollbracht, ist heute ein