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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XX (1885 / 236)

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Uebieimgmaii und essen Verwendung zu kuristgegwei-bi 
Y liehen Zwecken. i 
Vortrag, gehalten im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie am I9. Febr. 18g} 
"f von Professor Hans Macht. i  
(Schluss) f: 
_ Die Palette der Emaillen China's und Japans ist im Allgemeines: 
dieselbe wie die" im Mittelalter in Europa schon vorhandene, doch uoßä 
Äreicher an Tönen. Auch ist außerdem die Verwendung derselben ein"; 
inannigfaltigere, es werden sehr häufig die Farben innerhalb der Cloisons 
mehrfach nebeneinander angebracht, oder durch ein Gemenge von VCf-e: 
schiedenen Farben, welche beim Brennen nur aneinander, nie inein} 
ander schmelzen, mannigfaltige, zart marmorirte Muster erzeugt, welch} 
mit großer Geschicklichkeit benützt, namentlich bei den Thierdarstellungeu 
der Japaner Effecte von reizendster Wirkung zeigen. Mit Ausnahmfg 
äreniger sind die sämmtlichen Farben schwach durchscheinend und bei 
ifweckentsprechendem Schliff von jenem weichen, wachsartigen Glanz, 
der auch den byzantinischen Emaillen eigen ist. Die japanischen Emaillen, 
namentlich die älterer Provenienz, sind leicht an den meist dunklen, 
gebrochenen und düster gestimmten Farben erkennbar. 
War das bei den bisher erwähnten europäischen Emailarbeiten in 
Anwendung gebrachte Metall nur auf einer seiner Oberflächen emaillirt, 
so begegnen wir bei den Ostasiaten Objecten, deren verhältnissmäßig 
dünne Metallwandungen von beiden Seiten mit Email bedeckt sind. Es 
scheint, dass die Chinesen die ersten waren, welche, wie der technische 
Ausdruck lautet, contreemaillirte Gegenstände allgemein verfertigten. Die 
Anwendung des Contreemails entsprang nicht etwa blos ästhetischen 
Beweggründen. Bei größerer Ausdehnung und verhältnissrnäßiger Dünne 
[des Metallexcipienten dient das Contreemail dazu, die physikalische 
ivVirkung aufzuheben, welche durch die beim Erkalten nach_ dem Brande 
hervorgerufene Spannung des Metalls verursacht wird und das durch 
dieselbe häufig veranlasste Verziehen der Objecte oder das Abspringen 
des Emails zu verhindern. Bei der Darstellung der von der Fauna und 
Flora abgeleiteten Gebilde zeigen die Emailkünstler der in Rede stehenden 
Länder ihre virtuose Art des Stylisirens, d. h. die Wiedergabe der Formen 
der Erscheinungswelt in günstigster Anordnung mit Hinweglassung aller 
Zufälligkeiten und strenger Beibehaltung alles Wesentlichen bei sorg- 
fältiger Berücksichtigung aller Eigenthümlichkeiten, aller Vor- und Nach- 
theile des zur Benlitzung gewählten physischen Stoffes. 
Hier sei gleich erwähnt, dass die menschliche Figur bei den Chinesen 
selten, bei den Japanern fast gar nie zur Darstellung kam. Die Chinesen 
bildeten in den wenigen vorkommenden Fällen die nackten Körpertheile 
ganz aus Metall. Von japanischen Emailgegenständen, auf welchen Men- 
Qglggn abggbglgeghsfzsqchieinerägexistiren itneines Wissens unter dedgrolleu 

	        
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