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Seine Excellenz Graf Edmund Zichy hat an die Witwe
R. v. Eitelbergefs Namens des Curatoriums des Oesterr. Museums
folgendes Beileidsschreiben gerichtet:
"Hochverehrte Frau!
Unter den zahllosen Leidtragenden, welche sich aus allen
Kreisen der Gesellschaft, aus allen Schichten der Bevölkerung
um die letzte Ruhestätte Rudolf v. Eitelbergefs drängten, um
demselben noch einmal den Zoll der Verehrung und Dankbarkeit
zu entrichten, glaubten die Mitglieder des Curatoriums des Mu-
seums sich mit in die erste Reihe stellen zu dürfen, weil ihnen
wieWenigen Gelegenheit geboten war, den Werth desEntschlafenen
in vollem Maße zu würdigen. Denn wenn nach Außen hin sein
rastloses, dem Besten unseres Vaterlandes geweihtes Streben vor-
nehmlich in den Früchten seines Wirkens zur glänzenden Er-
scheinung kam, war es den Unterzeichneten durch lange Jahre
vergönnt, ihn an der Arbeit zu beobachten, seine selbstlose Hin-
gebung an die Sache immer auf's Neue zu bewundern. So fühlen
sie sich auch berechtigt und verpflichtet, Ihnen, hochverehrte
Frau, auszusprechen, wie herzlich sie theilnehmen an Ihrer Trauer,
wie tief sie Ihren herben Verlust mitemplinden, wie treulich sie
sein Andenken in Ehren halten werden. Zichydt
Die Beamten des Museums und der Lehrkörper der Kunst-
gewerbeschule überreichten der Witwe des Verblichenen nach-
folgende Beileidsadresse:
"Verehrteste Frau I-Iofräthin!
Obwohl die Ereignisse dieser traurigen und für Sie in
anderer Weise wieder erhebenden Tage Ihnen wohl gezeigt haben
werden, welche herzliche und aufrichtige Theilnahme der Tod
Ihres allverehrten Gemahls auch bei uns, den Angehörigen des
Museums und der Kunstgewerbeschule gefunden hat, so wollen
wir es doch nicht unterlassen, Sie noch besonders und ausdrück-
lich des Antheils zu versichern, den wir an Ihrem großen Ver-
luste nehmen, des Schmerzes, von dem wir Alle mit Ihnen ergriffen
sind. Und wer wäre mehr berechtigt dazu als wir, die wir diese
langen Jahre hindurch mit ihm gearbeitet und gestrebt haben,
die wir uns seiner glücklichen Führung erfreuten und zugleich
in allen unseren eigenen und persönlichen Lagen seines theil-
nehmenden Herzens, seiner Hilfe und Förderung versichert waren.
Sein Andenken lebt in uns Allen fort bis zum Tode.