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Da eine Vorprüfung ergab, dass die zum Ausbessern der Trommel B verwendeten
Stücke nicht etwa dem abgeschnittenen ringförmigen Fuße derselben Trommel ent-
nommen waren, indem ihre Zusammensetzung sich als eine ganz andere erwies als die
des Metalles B, so wurde auch eine vollständige Untersuchung dieses Flickmateriales
ausgeführt.
lm Ganzen sind somit drei indische Bronzen, ferner die dieselbe bekleidende
Patin: analysirt worden.
Untersuchung der Bronzen.
Die Metalle A und B zeigten an der Feilüäche licht kupferrothe Farbe, dagegen
das Flickmaterial eine helle Bronzefarbe. Die Bruchßachen erschienen unter der Loupe
nicht homogen. sondern bis in's lnnere mit nichtmetallischen Theilen durchsetzt. Um
die Metalle davon möglichst zu trennen und ein zur Analyse geeigneteres Material zu
erhalten, wurden dieselben gefeilt, das erhaltene Pulver mittelst Magnet von Eisen-
theilchen, welche von der Feile herrühren konnten, befreit, endlich geschlemmt und
getrocknet. Dann hatten die Pulver den Metallglanz verloren und erschienen grau-
braun gefärbt.
Der qualitativen Analyse nach sind die Metalle A und B gleich zusammengesetzt;
sie enthalten: Kupfer, Blei, Zinn, Antimon, Arsen, Schwefel, Kohlenstoff und Eisen,
sowie sehr geringe Mengen Kieselsäure und Kalk, als Verunreinigungen von ein wenig
noch anhaftender Patina. Das Flickmaterial enthält dieselben Bestandtheile, mit Ausnahme
von Arsen und Antimon, welche darin auch nicht in Spuren aufzufinden waren.
B ergaben sich folgende Prncentzusammensetzungen der drei Legirungen:
A B Flickmaterial
60'551 . . 70-79 .. . -
15-68 . 14-25
ro'88 . 4-90
1-16 . 3-21
Spur . 0-79 .
0-91 . 0-30 .
W38 . o-tz
m3 . 1-26 .
1-37 . 2-10 .
1'415 . o- 4
2-92 . . o-gg
3'13 -
99-43 9965
Diese Zahlen werden zur Vergleichung der Zusammensetzung dieser Bronzen
unter einander und mit anderen geeigneter, wenn man die minder wesentlichen Bestand-
theile weglässt, die Summe der anderen gleich too setzt und den Prozentgehalt an den
wichtigeren Metallen und an Schwefel neuerdings berechnet. Auf diese Weise erhält man
folgende Verhältnisse:
c A B Flickmaterial
u .. 66-97........73'4o. ...7t-
Pb . - . .. t4-77 . . 18- 7
Sn . - . . . 5-00 . . T20
5b 3-33 . -
As . o-Sz . . -
Fe 0-31 . 0-89
S 1-28 1-56
loo'oo ioo-oo 1oo'oo.
Das Flicltmaterial war an der Trommel B durch sehr roh gearbeitete, unfdrm-
liche, eiserne Nieten befestigt; außerdem fanden sich kleine Stücke eines Lothmetalles
vor. ln dem Eisen, aus welchem die Nieten bestanden, wurde der Kohlenstoff nach der
Methode von W. Weyl durch Auflösen einer Probe in verdünnter Salzsäure unter An-
wendung des elektrischen Stromes und Verbrennung des abgeschiedenen Kohlenstoües
bestimmt. Die Analyse ergab:
Eisen . . . . . . . . . 97-43
Knhlenstoß" . . . . . z-no
Schwefel
Phosphor} Spur
99-63.