des Museums; - zwei prähistorische Bronzebeile, gefunden bei Hochosterwitz, Geschenk
des Grafen Aldig von Khevenhüller in Graz; - Medaillen auf die Geburt der Erz-
herzogin Elisabeth und den Tod der Kaiserin Maria Anna, Geschenk des Verfertigers
J. Würbel, Lehrer an der Goldschmiedeschule in Prag; - Cnllection von Porzellan-
und Fayencemalereien, Arbeiten des Porzellanmalers Franz Kadlec; v Gebetbuch für
den Tempel im VI. Bezirk, Schrift und Zeichnung auf Pergament, entworfen und aus-
geführt von Architekt Fleischer, Einband in'Silber von August Klein; - Elfenbein-
relief mit Bernsteinumrahmung. 18. Jahrhundert. Eigenthum des Herrn Johann Jan ura; -
DDCF Schnitten, Statuette in Messingbronze, von Prof. Kühne; - lntarsiatafel mit dem
Haupte des Apostels Paulus, italienische Arbeit um tSoo ; - emaillirtes Schreibzeug, süd-
russische Arbeit, 16.-17. Jahrh , Eigenthum des Museums; - Sammlung älterer spa-
nischer Filetarbeiten, 40 Stück, Eigenthurn des Herrn F. Krnuth in Frankfurt a. M.;
- Ehrenmitglieds-Diplom vom Club der industriellen für Wohnungseinrichtung für
Se. Excellenz Grafen Edmund Ziehy, ausgestellt im Saal Vll.
In der permanenten Ausstellung des Wiener Kunstgewerbeverei nes
neu ausgestellt: Collection geschmiedeten Gerathes in Kupfer und Eisen von V. G i l l ar;
- desgleichen von Toman; -- Salonmobel von Trinkl; - Collection von Glasgemalden
der Filiale der Tiroler Glasmalereianstalt in Wien; -- Vereinsfahne des Mannergesang-
vereines nWiener Liedertafelu, entworfen und gezeichnet von E. G old nagel, in Gold-
stickerei ausgeführt von J. M a r s eh n e r (obere Arkaden).
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Mai von 9955, die Bibliothek von ttgö Personen besucht.
(Mnrmorreliefa aus dem Palazzo G-rimani.) Die Sammlungen des Allerhochsten
Kaiserhauses sind in den Besitz eines Kunstschatzes gelangt, der zu den schönsten Stücken
zählt, die Wien besitzt. Es sind dies zwei Marmorreliefs, die sich ehemals in Palazzo Gri-
mani' bei Santa Maria Formosa in Venedig befanden und von den Wenigen, welche sie
zu Gesichte bekamen. für Arbeiten der Renaissancezeit gehalten wurden. Thatsächlich
stammen aber die Reliefs aus bester hellenischer Zeit wie einige wenige ähnliche
Arbeiten, die sich in Rom im Palazzo Spada, in der Villa Ludovici und im Capitol
befinden. Nicht auf gerader Flache, sondern ein wenig nach innen gebogen, fallen die
beiden Hochreliefs, welche ungefähr drei Fuß hoch und drei Fuß breit sind, durch eine
selten schone malerische Behandlung des Stoffes auf; dabei sind die unbedeutendaten
Details des Beiwerkes mit entzückender Delicatesse und Feinheit behandelt. Das eine
Relief zeigt im Vordergrunde ein Mutterschaf, zu dem sich ein junges herandrängt, um
zu saugen. Hiebei ist der am Boden stehende Milchtopf umgestoßen worden, dessen
Oelfnung der Künstler nun als Brunnenüifnung benützt. Rechts oben steht eine Hütte,
die soeben der treue Haushund verlässt, und links erhebt sich ein alter lmorriger Eichen-
stamtn, an dessen dürren Ast der Schäfer ein kleines Bündel hing, während die Blätter
eines grünen Zweiges nach oben das reizende Genrebild umrahmen. Als Pendant zeigt
das zweite Stück eine saugende Ldwin mit zwei Jungen. Diese Gruppe befindet sich in
einer Felsgrotte, deren Oelfnungsrander sie gewissermaßen umrahmen. Echt malerisch
lasst der Künstler ein einsames Püänzlein aus einer Felsenspalte hervorsprießen, während
eine Plutane den Hintergrund bildet. Rechts oben befindet sich ein baechisches Votiv,
Thyrsusstab und Fackel. Die beiden Reliefs sind provisorisch im Vasensaale des Antiken-
cabinets zur Besichtigung aufgestellt.
(Votlvkirche) In der Votivkirche kam kürzlich der im Jahre t879 aus der
Ambraser Sammlung überlassene, aus Pfälzl bei Trier stammende gothische Holzaltar,
welcher bisher im Pfarrhofe depouirt war, in einer Seitennische zur provisorischen
Aufstellung. '
(Mährisohn Thonfabrioate aus dem 17. und. 18. Jahrhunderte.) Die Direction
des tnährisehen Gewerbemuseums hat ihre Collection mahriscben Tüpfergeschirres
(Fayencen, Maioliken) ausgestellt. Die nach Fabricationsort (Provcnienz), Material und
Decoration zusammengehorigen Stücke wurden gruppirt, und haben sich biebei inter-
essante Momente ergeben; so erscheinen bisher schon zwölf verschiedene Gruppen
mahrischer Fabricate, worunter insbesondere eine bisher unbekannte Fabrik durch 35
zumeist datirte Exemplare vertreten ist, wodurch sich die ganze Entwicklungsperiode
derselben von 1634 bis 1805, also durch fast zoo Jahre, verfolgen lässt; eine andere
mährische Fabrik ist durch I6 Objecte, welche vier verschiedenen Decorationen ange-
hüren, reprüsentitt. Durch eine große Zahl von Fayencen erscheinen die Holitscher,
Bystritzer und Frainer Fabrik vertreten. Interessant sind eine Partie blau emaillirter
Töpfe aus dem 17. Jahrhunderte und eine Reihe ähnlicher, aber aus einer anderen Fabrik
stammender Schüsseln etc. etc. Sehr reich sind die Steingntfabricate Ftuins vertreten,
auch Nachahmungen des Alt-Wiener und Meißuer Porzellans im chinesischen Genre
liegen aus! Krawska vor.