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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 10)

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die Ferne spielt, und nur mit dem Vordertheil in den Vorgrund springt. An dieser Kanone, 
noch mehr seitwärts, steht etwas Gesträuch, worunter eine Eiche den Blick besonders an 
sich zieht, an welcher herab, etwas seitwärts, ein sanfter Lichtstrahl spielt. Über den 
Horizont zieht sich ein trübes Gewölke. Der ersten Forderung, die man billig in Absicht des 
Porträts anjeden Künstler machen kann, ist in diesem Bildwerk entsprochen. Der Prinz hat 
Ahnlichkeit - hohe 
Ähnlichkeit: wenn sie 
auch gleich nicht bis 
in den höchsten Grad 
derselben, den der 
Künstler das Spre- 
chende nennt, für 
jeden Foderer über- 
gangen seyn sollte. 
Wer ihn einmal sah, 
kennt ihn hierwieder. 
Aber für die, die 
ihn näher kennen, 
mischt sich in diese 
Ähnlichkeit noch ein 
höheres InteresseEs 
ist die feinere Bezie- 
hung des ganz Ei- 
genen im Charakter, 
das eigentlich nur 
von Seele zu Seele 
spricht, und nicht so 
gerade hin zur abso- 
luten Körperähnlich- 
keit gehört, und das 
diel] Gemälde für die, 
die den Prinzen nä- 
her kennen, noch 
interessanter macht. 
Ich beschreibe es 
nicht, dieß je ne fais 
quoi! aber es liegt, 
wie ich vermuthe, 
oder vielmehr fühle, 
besonders in der 
Stirn und im Auge. 
Sehr ernsthaft, 
nachdenkenm über. Porträt des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hohenlohe-Kirchberg, von Füger 
legend: hat ihn der (Schloß Kirchberg) 
Künstler dargestellt. _ 
Und dieser Ausdruck entspricht sehr gut seiner Stellung, dem Orte, wo er steht, und dem, 
was mit ihm auf der Fläche gruppiert. 
Er steht da einsam. Es scheint, er habe mit Fleiß sich isoliert, sich abseit gemacht 
und stille Ruhe gesucht. Er überlegt nun den Plan zu einer neuen Schlacht, oder verliehrt 
sich in Betrachtungen über die eben gelieferte. Und tritt der letztere Fall ein, wie ich 
glaube; wie schön liegen nun Handschuhe und Hut auf dem Felsenstück! Wie schön 
erinnern beyde an den schwülen Tag! Wie schön erklärt sich nun die auf die Augen 
-- wir-in n-mmt w .- 
70'
	        
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