erweckung kam, bringt einen Abriss des bis jetzt wichtigsten über die Bibliographie der
Werke des ehrwürdigen Meisters und resumirt das Gesammtwirken desselben in einer
trotz der gedrangten Kürze vollkommenen und anschaulichen Weise. M-t.
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Mindetale over Museumsdirektar J. J. A. Worsaae, holden i det kgl.
nord. Oldskriftselskab den 7. Novbr. 1885. (Gedächtnissrede, gehalten
in der königl. nord. archäol. Gesellschaft von Sophus Müller.)
(Aarb. f. nord. Oldkyndigh, 1886, i.)
Optegnelser 0m Rosenborg-Samlingen i 25 Aor, 1858-1883. (Aufzeich-
nungen über die Rosenborg- Sammlungen während 25 Jahren, 1858
bis 1883, von J. J. A. Worsaae. Nach seinem Tode herausgegeben.)
Kopenhagen, Andersen, 1886.
Der verdiente Archaolog Dr. Sophus Müller, der deutschen Lesewelt besonders
durch seine Arbeit über die Thierornamentik im Norden bekannt, hat in der erst-
genannten Schrift in sympathischer Weise das Leben seines verstorbenen, liebenswür-
digen Lehrers, des Alterthumsforschers J. J. A. Worsaae (geb. 1821, gest. 1885) geschil-
dert. Alles was Worsaae wirkte, wirkte er in und für Dänemark, sein Name ist besonders
' mit der Förderun der nordischen Alterthumskunde und dem Museum nordischer Alter-
thümer in Kopen agen enge verknüpft; aber nicht nur den vorgeschichtlichen Alter-
thümern seines Vaterlandes, sondern allen Denkmälern der dänischen Culturentwickelung
bis zur neuesten Zeit wendete Worsaae gleiche Liebe und Sorgfalt zu. Er war immer be-
llissen, Alles, was nach dieser Richtung gut und charakteristisch war, zu sammeln und zu
bewahren, und mit berechtigtem Stolze konnte er auf die von ihm aufgestellte Rosenborg-
Sammlung weisen. Hatte er das altnordische Museum ausgezeichnet geordnet, so hatte er
die berühmte Rosenborg-Sammlung, welche die dänische Culturgeschichte von ca. 1600
an bis zur Neuzeit äußerst instructiv illustrirt, man kann sagen geschaffen, und die von
ihm nachgelassenen Aufzeichnungen beschäftigen sich nur mit dieser Sammlung. Worsaae
schildert in dem kleinen, jetzt herausgegebenen Buche sehr lebhaft seine Rosenborg-
Wirksamkeit während a5 Jahren und bespricht die mannigfachen Kämpfe. welche er
bestehen musste um Alles gut durchführen zu können. Man folgt dem Verfasser mit
Interesse, obschon man nicht leugnen kann, dass die nachgelassene Schrift manchmal
vielleicht etwas zu anekdotenhaft ist. Am Schlusse seiner Aufzeichnungen berichtetWorsaae
über seine Anwesenheit bei der Eroänung des Gewerbemuseums in Berlin im Jahre 1881
und spricht schließlich seine Ueberzeugung aus, dass das von ihm geschaffene Rnsenborg-
Museum mehrfach Nachahmung in Europa finden wird, je nach dem Bedürfnisse, auch
die Neuzeit in den Museen reprasentirt zu sehen. Der Schrift Dr. Müller's ist ein Verw
zeichniss der zahlreichen Schriften W0rsaae's beigegeben.
Kopenhagen. C. N.
a
Le Tresor de Chartres, 1310-1793. Par F. de Mely. Paris, Alphonse
Picard, 1866. 8". XLIX, 136 S.
Wenngleich Frankreich an alten Kirchenschätzen armer ist als Deutschland, so
haben sich doch in den Archiven und Bibliotheken sehr ausführliche Schatzverzeichnisse
erhalten, um welche Literatur, auch für die Schätze ltaliens, sich französische Schrift-
steller, unter denen Müntz ganz besonders hervorragt, große Verdienste erworben haben.
In die Reihe dieser kunsthistorischen Forschungen und Editionen gehört das vorliegende
Werk. Seit sehr alter Zeit war in Chartres jene Statue der heil. Jungfrau verehrt, die
den Druiden zugeschrieben worden ist; als aber durch eine Schenkung Karl des Kahlen
- etwa S70 - dahin das Hemd und der Schleier der heil. Jungfrau geschenkt worden war
(De Mely hat darüber geschrieben: Les chemises de la Vierge, Chartres, Garnier,_1885j,
stieg das Ansehen jener Kirche, und mehrten sich die Schenkungen, sei es, dass sie, wie
in alten Zeiten, durch die Menge und Große edler Steine, antiker Cameen, sei es, dass
sie durch Schönheit und Eleganz der Form und Feinheit der angewendeten Techniken
sich auszeichneten. Für die ältesten Zeiten müssen dem Herausgeber historische
Angaben aus dem Cartulaire des Domes in Chartres zur Reconstruction des Schatzes
dienen: vom Jahre 1310 an stehen ihm die in gewissen lntervallen entstandenen lnven-
tare des Schatzes zu Gebote. So verfolgt deir Äätlöltä inh seiräerkEinleiturägddie läntwickeluggs-
geschichte, in welcher sich die Geschichte er o sc mie e unst un eri r verwan ten
Künste in Frankreich wiederapiegelt, bis heraufhzulrän Jalhre läglßwelichesbdän (äntergang
fast des anzen Kirchenschatzes in Chartres sa . en ern es uc es i et er wort-
liche Abdruck des Inventars von 168a, welches der Canonicus Stephan verfasst hat.