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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1886 / 8)

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zwar wegen Haltens einer zu großen Gesellenzahl. Dies gab zur Aufnahme 
der erwähnten Wette- und Zeugenprotoltolle Anlass, aus denen sich mit 
Sicherheit auch schließen lässt, dass Antonius Evers der Meister der Holz- 
täfelung und der Scbnitzwerke in der Kriegsstube ist. Von ihm besitzt 
auch die Petrikirche in der äußeren Fagade ihrer Orgel eines der schönsten 
Werke deutscher Tischlerei, wie aus der Inschrift hervorgeht. Auch die 
Kanzel der Marienkirche von Wismar, die sich jetzt noch wohlerhalten 
in der Stadt Neustadt in Mecklenburg befindet, ist eine Arbeit des Ge- 
nannten. (Tägl. Rdsch.) 
(Venetlaner Spiegel in Oesterreioh.) Die Direction der gräfi. 
Kinsky'schen Spiegelglasfabrik in Bürgstein hat in letzter Zeit mit vielem 
Erfolge die Fabrication sogenannter "Venetianer Spiegel-i in Angriff ge- 
nommen, und stellen sich diese Erzeugnisse der böhmischen Fabrik be- 
deutend billiger im Preise als die ausländischen Fabrikate. 
(Erriohtung einer Thonwaarenfahrlk in Oonstantinopel.) Wie das ICentrtiI- 
blatt f. Glasind. u. Keramik-r nach dem nJournal de la Charnbre de Commerce de Con- 
stantinople- mittheilt, wird in Constantinopel demnächst eine Fabrik für Thonwaaren 
(Geschirr, Oefen etc. aus Porzellan und Steingut) errichtet werden, welcher von Seite 
der Regierung mannigfache Begünstigungen ertheilt wurden. Der Concessionär bekam 
namlich ein Monopol auf tS Jahre für Constantinopel und die Bannmeile. Ebenso wurde 
ihm einerseits Zollfreiheit für die zum Betriebe der Fabrik erforderlichen Rohstoffe und 
anderen Materialien bei der Einfuhr aus dem Auslande, anderseits Befreiung von jed- 
weder Zollabgabe bei dem Versandt seiner Erzeugnisse sowohl nach dem lnnern der 
Türkei als auch nach dem Auslande zugestanden. Endlich ist dem neuen Etablissement 
auch das Recht eingeräumt worden, von den der Regierung gehörenden Grundstücken 
kostenfrei jede Menge Porzellanerde zu entnehmen, die zur Fabrication benothigt 
werden wird. 
(Nachahmung deutscher Muster und Marken in Frankreich.) Dem i-Sprech- 
Saal-r entnehmen wir folgende Mittheilungen: wDie Steinzeugfabriken von Lüneville 
[Keller und Guerin) haben ihre ganze Fabrication darauf eingerichtet, ihre Waaren als 
berühmte englische und deutsche erscheinen zu lassen in Muster, Benennung und Sor- 
tirung, in Grüße, Form und Waarenzeichen. Das erhellt aus einem vorliegenden Ge- 
schäftsschreiben des italienischen Vertreters der Lüneviller Fabriken. In demselben 
heißt es wörtlich: nDie Fabriken von Lüneville können von heute an liefern: i. alle 
Artikel in den Mustern, die Richard macht; 2. alle Artikel in den Mustern, die Mettlach 
macht; 3. alle Artikel in den Mustern, die Wallerfangen macht; 4. alle Artikel in den 
Mustern, die Saargemund macht.r Dann heißt es über die Art der Bestellung: nFür alle 
verlangten Artikel von Richard können die Herren Kunden sich des Tarifes der Fabrik 
(Richard) bedienen und dieselben Bezeichnungen oder Nummern gebrauchen. Für die 
Artikel, die in den Formen von Mettlach, Wallerfangen und Saargemünd gemacht sind, 
kann man sich gleichfalls der Bezeichnungen dieser genannten Fabriken bedienemr 
Unter der Ueberschrift: uModelle Mettlach (grttne Marke): heißt es: nFestonnirtes 
Service. Man hat ganz gleichmäßig die Modelle dieses Services nachgemacht und das- 
selbe (das Lüneviller) kann vollständig mit den Erzeugnissen der Fabrik von Mettlach 
verwechselt werden, da es auch eine grüne Marke tragt und außerdem in Form, Stoß 
und Ansehen ihm vollkommen gleich ist.- Genau so ist es mit den i-Modellen Waller- 
fangen-i. i-Auch von dieser Fabrik hat Luneville verschiedene der hauptsachlichsten 
Modelle nachgemacht, von denen ich. Ihnen nachstehend die Preise angeben Saargemünds 
grüne Marke, die wahrscheinlich in Italien geschützt ist, linden wir durch eineschivarze 
ersetzt. Es heißt im Uebrigen über die Modelle Saargemtind: nSeit langer Zeit werden 
die Modelle dieser Fabrik gemacht, die eine Schwester (i) von Luneville ist, und seit 
einiger Zeit wird das Muster llardinierea nachgemacht, was sehr gut gelangm 
(Gonourrenzausaohreihen) Der Ceritral-Geiverbeverein zu Düsseldorf schreibt 
zur Erlangung von Entwürfen für Zimmerofen aus Gusseisen zwei Preise zu 400 und 
zoo Mark aus, und versendet einen ausführlichen Prospect. Die Entwürfe sind bis t. Oc- 
tober d. J. einzureichen. 
Für die Redsction verantwortlich: J. Folnetic: und F. REIM. 
Selbstvurlag des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie. 
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