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Inhaltsverzeichnis: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Galizien

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verbunden. Eines von diesen Gefäßen ist an den Wänden in getriebener Technik verziert: 
zwischen den kreuzartigen Öhren lausen um das Gesäß zwei Reihen hatberhabener Perlen 
und bilden gewissermaßen eine Verbrämung zu den unten vorgestellten Sonnendisken, 
welche mit paarweise symmetrisch gegenüber gestellten Schwanenhälsen abwechseln. Zwei 
ähnliche, sehr beschädigte Gefäße hat man in dem benachbarten Orte Jezierzanh gefunden, 
ferner ein Fragment eines solchen Gefäßes in Gorzyce bei Tarnvbrzcg; in Podsadki 
bei Lemberg ein beschädigtes Gefäß aus Bronzeblech in Form eines kleinen, gerippten, 
cylindrischen Eimers (sogenannte Cista). Der Depotfund in Ruda bei Rvhatyn enthalt 
ebenfalls ein Gefäß mit Henkel aus getriebenem verzierten Bronzeblech. Die Bruchstücke 
eines ähnlichen hat man in Zabokruki entdeckt. Einige von diesen Gefäßen, z. B. die in 
Kunhsowce gefundenen Bronze-silrckno, waren durch langen Gebrauch beschädigt und 
daher mit Blechstücken ausgebesscrt, die man mit Nieten befestigte; denn die Kunst des 
Löthens war dieser Epoche noch unbekannt. 
In der Bronze- und Hallstattperiode herrschte in Galizien ähnlich wie in anderen 
Ländern Europas die Sitte der Leichenverbrcnnung und Beisetzung der Asche in Urnen, 
deren Gestalt die beigeschlossene Illustration (S. 121) veranschaulicht. Sie gehören 
überwiegend dem Typus der sogenannten Bnckelurncn an. Die zahlreichsten Urncnfelder 
dieser Periode haben sich in den Bezirken Tarnobrzcg und Nisko an der Mündung 
des San in die Weichsel erhalten. Die Skeletgrüber dieser Zeit bilden sehr seltene 
Ausnahmen. 
Die Urnenbrandgräber in der Gegend von Sgcz und besonders das Urncnfeld 
in Swidnik waren verhältnißmüßig am reichsten ausgestattet mit bronzenen Schmuck 
sachen, wie Hals- und Armringen, Ziernadeln, Alles mit strichartigen Einschnitten 
und s'piralenförmig gewundenen Scheiben verziert. Wir finden hier ferner Fibeln oder 
Gewandspangen (Gewandnadeln) in zwei Typen: in Gestalt einer 8-ähnlichen Doppel- 
spirale oder in Gestalt eines Bogens, auf dem manchmal gläserne Perlen oder 
Anhängsel aufgereiht waren. Mit Rücksicht auf die erwähnten Typen der Bronze 
gegenstände, Messer und andere dort Vorgefundene eiserne Erzeugnisse, sowie Schmuck 
sachen aus buntem oder vergoldetem Glase, welche im Handel von Osten^ durch da» 
Adriatische Meer in jene Gegenden kamen, muß man das Urnenfeld in swidnik zur 
sogenannten Hallstattzeit zählen. ^ ^ 
Von Skeletgräbern aus der Bronzezeit wurde ein Grab in Kwaczaia entdeckt. Ev 
fanden sich in ihm Schmucksachen aus Bronze und Eisen derselben Art wie m den nahe 
liegenden Urnengräbern. In Ostgalizien fand sich ein ganz vereinzeltes Skeletgrab aus der 
Bronzezeit in Hlnboezek bei Tarnopol vor. In Rakowkgt am Zbrncz hat G. Ofiowsk, 
zwei Skeletgräber der Bronzezeit entdeckt.
	        
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