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einem Stücke der ehemaligen Sammlung Campana. Es imitirt einen
Blumenkranz in der Art, dass die verschiedenen Blüthen und Blätter
aus kleinen ausgeschnittenen Goldblättchen bestehen, die an einem
Goldstreifen befestigt sind, der unten die Form einer Astragalschnur hat.
Nach oben endet dieser Kranz in aufrechtstehende Palmetten, die mit
granulirtem Golddraht eingefasst und emaillirt sind. Die kleinen Blumen
haben grüne Glasperlen in der Mitte. Es ist dies eines jener wenigen
auf uns gekommenen Diademe, welche gemacht worden sind um getragen
zu werden und nicht blos als Leichenschrnuck gedient haben. Zu dieser
Gattung dürften wohl auch zwei einander sehr ähnliche Diademe aus
der Krim zählen, die auf ihrer Oberhäche die Wellenlinien des Haupt-
haares imitiren. Eines davon wurde im Grabe jener Demeter-Priesterin
gefunden und zeigf an beiden Enden noch sitzende Nikefiguren. Endlich
sei noch ein sehr origineller Kopfschmuck aus der Krim erwähnt, der
im Gegensätze zur aufstrebenden oder bandartigen Form anderer Diademe
aus herabfallenden, amphoraartig gebildeten großen Tropfen besteht.
Dieselben hängen an Rosetten und sind mit feiner Filigranarbeit verziert,
die Rosetten aber werden von aufrechtstehenden Stäbchen festgehalten,
die an einem Verbindungsbande sich aneinanderreihen. Dieser Stirn-
schmuck ist aus dern Grunde besonders interessant, weil er eine stili-
stische Eigenthürnlichkeit des antiken Schmuckes aufweist, welche ganz
besonders den Halsbändern, dann aber auch den Gürteln u. s. w. eigen
ist. Wir meinen die Bereicherung des Ringschmuckes mit dem Behang,
also die Combination zweier ihrem Wesen nach getrennter Gattungen
des Schmuckes. Die zu Grunde liegende ästhetische Absicht ist dabei
nicht zu verkennen; es galt, die natürliche Härte und Starrheit, welche
dem Ringschmuck eigen ist, zu mildern, ihn zierlicher und schmieg-
samer, vor Allem aber lebendiger zu gestalten.
Ganz anders geartet und für den Schmuck der Todten bestimmt
sind die nach Art der Blumen- und Blätterkränze gebildeten Haupt-
zierden. Dieser nur mit dem geringsten Aufwand an Arbeit und
Materia'l hergestellte Goldschrnuck besteht in der Regel aus Lorbeer-,
Oliven-, Epheu- oder anderen Blättern, die aus sehr dünnem Goldblech
herausgestanzt und mittelst Draht an einem Zweige oder auf einem
flachen Goldstreifen befestigt, wohl auch auf einem Woll- oder Leinen-
streifen aufgeklebt sind. Noch in der Blüthezeit kam die Sitte auf, in
der Mitte der goldenen Kränze und Tänien, mit welchen man das Haupt
sowohl im Leben als auch im Tode zu schmücken pflegte, da wo die
von beiden Seiten her gelegten Bänder oder Blätter auf der Stirn zusammen-
trafen, einen besonderen Schmuck anzubringen. Wir finden an dieser
Stelle runde oder auch viereckige Ornamente, Medaillons von Gold oder
Edelstein, Rosetten, Gorgoneia oder einfach den Abdruck einer Münze.
Welcher Luxus aber mitunter bei solchen Kränzen getrieben wurde, das
zeigt der berühmte Todtenkranz des Münchener Antiquariums, der 1813
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