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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1888 / 2)

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seine Privatbibliothek entgegengenommen und dem Director des Museums 
durch seinen Obersthofmeister den gnädigsten Dank und den Ausdruck 
seiner hohen Befriedigung über die gediegene Ausstattung dieser Werke 
bekanntgeben lassen. 
Musterbueh für kirchliche Kunst. Se. Excellenz der Herr Mi- 
nister für Cultus und Unterricht hat die Grundzüge eines vom Oesterr. 
Museum für Kunst und Industrie zu publicirenden Werkes für die kirch- 
liche Kunst, genehmigt und dem bezüglichen Erlasse Folgendes hinzu- 
zufügen geruht: wBei der unverkennbaren Bedeutung des geplanten 
Unternehmens für die österreichischen Kunstgewerbe überhaupt und 
jenes der kirchlichen Kunst insbesondere sowie mit Rücksicht auf die 
voraussichtliche Verwendbarkeit der gedachten Publication als Vorlagen- 
werk für den gewerblichen Unterricht an Kunst- und Fachschulen, gebe 
ich der Bereitwiligkeit Ausdruck, das in Rede stehende Unternehmen 
thunlichst zu fördern und demselben seinerzeit eventuell auch eine 
materielle Unterstützung zuzuwendenm 
Neu ausgestellt. lm Arkadenhofe: Geschmiedetes Eisengitter für das Denkmal 
des Kaisers Joseph in Aussig, nach Zeichnung der Architekten Miksch und Niedzielski, 
ausgeführt von L. Wilhelm in Wien. Ferner im Vestibul des Museums: Glasgemalde 
für den Dom von Constanz, auf Bestellung Sr. Maiestat des Kaisers ausgeführt von der 
Tiroler Glasmalerei-Anstalt in Innsbruck. - Am n. Januar wurde die Ausstellung von 
Planen, Panoramen und Ansichten Wiens aus der Hinterlassenschaft des Herrn E. Hütter 
eröffnet. Dieselbe befand sich im Saale lX und bestand aus 309 ausgewählten Aqua- 
rellen und Zeichnungen, welche am 13. Januar zur Versteigerung gelangten. 
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate 
Januar von 11,131, die Bibliothek von 2.756, die Vorlesungen von m34 Per- 
sonen besucht. 
Thatdgkeitsberioht der Chemisch-technischen Versuchsanstalt für das 
Jahr 1887. Die Leistungen der Anstalt im lnteresse der k. k. Kunstgewerbeschule 
finden ihren Ausdruck darin, dass im Berichtsjahre für das keramische Atelier 17.240 
Gramm praparirte Emaile, 620 Gramm Emailfarben und diverse andere Decorations- 
behelfe und Präparate abgegeben und für die Schule 70 MuEelbrande durchgeführt wurden. 
Wöchentlich zweimal war das Laboratorium von den Frequentanten der Kunst- 
gewerbeschule benützt zur Durchführung der technischen Proceduren der Emaillage, 
Metallatzungen, Patinirungen und anderen Arbeiten. 
lm Interesse der Industrie vermochte die Anstalt ihre Wirksamkeit zu bethatigen 
durch 7 Analysen, 18 Thon- und Sandproben, in 10 Fallen. beziehungsweise für ro 
Firmen durch Versuche und Proben in bestimmtem Auftrage, ferner durch I3 Gutachten, 
18 schriftliche technische Auskünfte und Rathschlßge, woran sich eine große Zahl in 
directem mündlichen Verkehr gegebener Unterweisungen, Auskünfte und Anregungen, 
sowie Sachverstandigen-Urtheile in Rechtsfragen und zollamtliche Gutachten reihten. 
Die ausgeführten Versuche betrafen die Herstellung von Glasuren, Glasurfarbcn, 
Emailen, Metallfarbung, Cement und Farbglas. 
Die Versuchsthatigkeit der Anstalt erweiterte sich im Berichtsiahre, indem ein 
neues Gebiet herangezogen wurde, das Farbglas. Zu dem Behuie wurde an Stelle eines 
halbwegs cntbehrlichen Muifelofens ein kleiner Versuchs-Glasofen gebaut, in dem eine 
Reihe von Schmelzen zur Herstellung von Cadmiumglas, sowie vergleichende Versuche 
betreffs der Farbekraft von Uranpräparaten im Auftrage des hohen k. k. Ackerbau- 
Ministcriurns durchgeführt wurden. 
Weiters wurde in den Räumen der Anstalt zum Zwecke correcter Feuerfestigkeits- 
Bestimmungen von Thonmaterialien ein Bischofscher Gebliseofen errichtet. 
" Für die Firma Samassa in Laibach wurde eine neue Art von Schmelzfarben auf 
Messingbronze ausgearbeitet und die betreffende Farbscala zum Abschlüsse gebracht. 
lm Vereine mit dem Fachlehrer J. Renncrt aus Gablonz führte die Anstalt eine 
ausgedehnte Reihe von Versuchen und Studien über Galvanostegie und Metallpatinirung 
aus und arbeitete eine doppelte Mustercollection, wovon die eine als Substrat für den 
Unterricht an die Fachschule in Gablonz abgegeben, die zweite zur Fortsetzung und für 
den Unterricht an der Kunstgewerbeschule an der Anstalt belassen wurde. 
Die Versuchsanstalt war im Berichtsiahre von vier Hospitanten frequenrirt, den 
Herren Karl Swoboda, Arthur Lahoda, Karl Mocst und Karl Hiksch, die sich mit km-
	        
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