der Weltausstellung Anregung und Förderung. Mit aufmerksamem Auge
wird dasselbe die Fortschritte des Auslandes und die Lücken in unserer
eigenen Kunstentwicklung aufsuchemjmüssen, und darnach seine Mass-
regeln ergreifen.
Der Einblick in die grosse weite Welt der Kunstproduction ist nur
durch eine Weltausstellung möglich, und deswegen richten wir unsere
Gedanken dankerfüllt auf unseren Monarchen, der die Ausstellung in das
Leben gerufen, auf die kaiserlichen Prinzen, welche sich an die Spitze der
Weltausstellung gestellt haben, und den Reichsrath, der nicht gesäumt
hat, reiche Mittel mit freigebig'er nachsichtiger Hand zu bewilligen.
Von Seite des Museums ist Alles, was in seinen Kräften stand, ge-
schehen, um die Weltausstellung würdig zu begrüssen. Es veröffentlicht
soeben eine eigene Festschrift, deren Widmung der Protector und der
Präsident der Weltausstellung, die k. Hoheiten die Herren Erzherzoge
Carl Ludwig und Rainer, freundlichst angenommen haben; es eröffnet mit
dem heutigen Tage in seinen Räumen zwei Specialausstellungen, von
denen die eine die Arbeiten des Museums und der Schule, die andere die
Entwicklung des Aquarelles und verwandter Kunstzweige der Wiener
Kunstschulen von 1780-1860 zum Gegenstande haben. Jeden Samstag
werden in den Räumen der Bibliothek Vorlesungen über die Kunst auf
der Weltausstellung abgehalten werden. Alle Mitglieder des Museums,
welche die Feder führen, als Schriftsteller oder Lehrer wirken, werden
in diesem Sommer und im nächsten Winter die Weltausstellung zum
Gegenstand ihrer Arbeiten machen; die Lehrer an der Kunstgewerbeschule
des Museums sind in den Räumen der Weltausstellung vielfach vertreten,
ein grosser Theil der Fortschritte der Kunstgewerbe Oesterreichs ist ihrer
hingebenden Wirksamkeit, ihrer nie ruhenden Arbeitskraft zu verdanken.
Nicht wenige Programme der Weltausstellung rühren von Mitgliedern des
Museums her, zu unserer Specialausstellung haben diese die erste Anre-
gung gegeben.
Wir dürfen hoffen, dass alle jene, welche die Räume des Museums
während der Weltausstellung besuchen, den Eindruck empfangen werden,
dass das Museum die Weltausstellung als ein grosses Unternehmen auf-
fasst und dieselbe im Festkleide begrüsst. Möchten die Erwartungen, die
das Museum der Weltausstellung entgegenbringt, sich am Schlusse der-
selben im reichen Masse erfüllen!
Die Anfänge der Industrie.
Vortrag des Grafen Wurmbrand, gehalten im Oesterr. Museum am 13. März 1873.
(Fortsetzung)
Und gerade darauf, auf der Mittheilung der Erfahrung "im Verkehr
der Völker unter einander, beruht zumeist die Möglichkeit des rascheren
Fortschrittes. Je kleiner der Bereich einer Menschengruppe ist, desto