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Röl l, Director Hintergesäss, die Architekten v. Fe rstel und Hauser,
Secretär B uche r, Sectionsrath Schulz von Stras snitzky, Schul-
inspector K a s c hl und Director Hofb a u e r. - Die Commission wird
in der nächsten Zeit ihre Sitzungen wieder aufnehmen und die Frage
wegen Vorlagewerken für den Zeichenunterricht einer eingehenden Prü-
fung unterziehen. '
(Besuch des Museums) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
März von 22.934 Personen besucht.
(Vorlesungen über Kunst auf der Weltausstellung) halt für Studirende der
Universität und der Kunstgewerbeschule Director v. Eitelberger im Laufe dieses Som-
mers vom 28. April angefangen ieden Samstag von 7-9 Uhr im Bibliothekssaale des
Oesterr. Museums.
(Kuastgewerbesohule das Museums.) lm eben abgelaufenen Wintersemester
war die Kunstgewerbeschule von 191 Zoglingen besucht, darunter 29 Damen und 16 Aus-
länder (14 aus Deutschland, l aus Italien, l aus Hoiland).
(Festschrift des Museums.) Zur Feier der Weltausstellung verölfentlicht das
Museum eine glänzend ausgestattete Festschrift, verfasst vom Herrn Seeretar B. Buc her.
Dieselbe wird Mitte Mai ausgegeben werden. Die beiden Herren Erzherzoge, welche an
der Spitze der Weltausstellung stehen, Se. kais. Hoheit Herr Erzherzog Carl Ludwig,
Protector der Weltausstellung, und Se. kais. Hoheit, Herr Erzherzog Rainer, Präsident
der Weltausstellungs-Commission, haben die Dedication dieser Festschrift huldvollst an-
genommen.
(L. Hauser), Docent fur Styllehre an der Kunstgewerbeschule, nimmt mit Prof.
Dr. A. Conze und Prof. Niemann im Laufe dieses"! Sommers an der Expedition Theil,
welche mit Unterstützung des Unterrichtsministeriums die Erforschung der Tempel und
der Stadtanlagen von Samothrake zur Aufgabe hat.
(Das Domoapitulars von Wilmowsky) seit langem vorbereitetes Werk: -Der
Dom zu Trier in seinen drei Hauptperioden, der römischen, fränkischen und romani-
schen, beschrieben und durch 26 Tafeln erläutern, wird nunmehr im Verlage der Lintz-
sehen Buchhandlung in Trier erscheinen. Der Verfasser spricht sich in der Vorrede über
seine Arbeit folgendermassen aus:
lch machte mir zum Gesetz, das Denkmal selber in der ganzen Tiefe seines Bo-
dens und der Höhe seines erhaltenen Mauerwerks, über seinen Ursprung und seine bau-
liche Fortentwickelung zu befragen, und so wurden meine unerwarteten Funde eine erste
reine und völlig gesicherte Quelle der Geschichte desselben, und meine Zeichnungen eine
vollständige Abbildung der Urkunden, welche bis dahin unter der schützenden Decke der
Erde, unter der Hülle des Mauerverputzes und unter dem Bauschutte der hohen Gewölbe-
sacke schweigend geruht hatten. . . .
ln der ersten Abtheilung der Beschreibung des Denkmals in der römischen Periode
werde ich in Kurze ein klares Bild von dem antiken Gebäude zu entwerfen versuchen,
wie es sich aus meinen umfassenden Untersuchungen nach und nach entwickelt hat, und
mir durch die Uebemahme der Leitung der Instandsetzungsarbeiten des Domes zu gewinnen
vergönnt war. - Dann werde ich in der zweiten Abtheilung das Geschichtliche der Funde,
die vollständige Angabe der Maße derselben, und die genaue Beschreibung der Prachtreste
aufnehmen.
ln den Bildtafeln aber wird der Alterthumsforscher und Freund des Denkmals Alles.
was später wieder mit Erde bedeckt, oder durch einen Verputz dem Auge entzogen werden
musste, sorgfältig aufgenommen und in Maßstab und Farbe wiedergegeben finden, so dass
er das Monument sich darnach auch selber conswuiren und meine Restauration desselben
prüfen kann. Zu diesem Ende habe ich namentlich die Studienblatter beigefügt.