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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 100)

gung Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Protectors) in der Ange- 
legenheit sich an das k. k. Handelsministerium zu wenden, als zur 
Kenntniss gekommen war, dass Se. Excellenz der Herr Handelsminister 
die Absicht habe, ein chemisches Versuchs-Laboratorium für Herrn Kosch 
zu gründen. 
In Folge der betreffenden Eingabe ist nun Seitens des Herrn Han- 
delsministers dem Aufsichtsrathe die Eröffnung zugegangen, dass die Er- 
richtung einer chemisch-technischen Versuchsanstalt für Keramik, Glas 
und Email in der That beschlossen, die Organisation und Leitung der- 
selben dem zu diesem Zwecke vom k. k. Finanzministerium beurlaubten 
Herrn Franz Kosch übertragen und in dem früheren Atelier des Bild- 
hauers Kundtmann im Gusshause eine provisorische Localität für die 
Anstalt gefunden worden ist. Der Aufsichtsrath sowie Herr Koscb selbst 
haben hievon Gelegenheit genommen, dem k. k. Handelsministerium ge- 
genüber zu betonen, dass die zu gründende Anstalt einen wirklich för- 
dernden EinHuss auf die Industrie nur bei unrnittelbarstem Zusammen- 
wirken mit dem Museum und der Kunstgewerbeschule werde gewinnen 
können, und dass der bevorstehende Bau eines eigenen Schulhauses die 
Möglichkeit gewähre, bei der Anlage der für Email-, Glas- und Porcellan- 
malerei bestimmten Räumlichkeiten gleich auf jene Versuchsanstalt Rücksicht 
zu nehmen. Unstreitig würde eine solche directe Verbindung des neuen 
Institutes mit Museum und Kunstgewerbeschule nach jeder Seite hin als 
die günstigste Lösung der Frage zu betrachten sein. 
Die Zöglinge der Schule würden dadurch Gelegenheit erhalten, 
praktische Uebungen unter der technischen Leitung des Herrn Kosch 
und der künstlerischen der betreffenden Professoren vorzunehmen; Herrn 
Kosch selbst stünde fortwährend der künstlerische Rath und die Erfah- 
rung der Lehrer zur Seite, und die auf solche Weise ausgebildeten 
Schüler würden die Ergebnisse der Versuchsanstalt der Industrie zuführen, 
welche ohne ein derartiges vermittelndes Organ, wie Museum und Schule 
bilden, kaum in der Lage sein würde, von den Arbeiten der neuen An- 
stalt praktischen Nutzen zu ziehen. ' 
Das einsichtsvolle und thatkräftige Entgegenkommen, dessen sich 
das Oesterr. Museum seitens des k. k. Handelsministeriums in allen 
Fragen des kunstgewerblichen Unterrichts zu erfreuen hat und dem 
Oesterreich das rasche lnslebentreten so vieler höchst nützlicher Einrich- 
tungen verdankt, berechtigt zu der Hoffnung, dass auch die hier bespro- 
chene Angelegenheit in der für die lndustrie gedeihlichsten Weise werde 
geordnet werden.
	        
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