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Full text: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 102)

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(Geschenke an das Museum.) ln der jüngsten Zeit wurden dem Museum fol- 
gende Geschenke gemacht: Von Sr. Excellenz Baron Ransonnet die nArchitetture e 
prospettiveu des G. Galli Bibiens für die Bibliothek; von Herrn E. Ritter v. Haas eine 
Collection von in der Welltausstellung ausgestellt gewesenen Stoffmustern; von dem Cor- 
respondenten des Museums, Herrn v. Siebold, japanesische Thon- und Metallwaaren, und 
vom h. Oberstkammereramte eine Serie von Gypsgüssen ägyptischer Alterthümer. 
(Der Besuch des Museums) belief sich im Monat Januar auf 10.734 Personen. 
(Neu ausgestellte Gegenstände.) Die Laokoongruppe, Gypsabguss; Ansichten des 
demolirten Hauses Nr. 14 am Graben, nach der Natur aufgenommen von E. Hütter; Gra- 
virungen in Elfenbein von Schwerdtner in Wien; Christus an der Säule, Holzsculptnr 
des 16. Juhrhs; Holzschnitt des Triumphzuges Christi nach Tizian, und Costumbilder aus 
dem 16. bis 18. Jahrhundert. -- Eine Sammlung von Cameen und lntaglien (ehemalige 
Collalto-Sammlung), Eigenthum des Grafen PiattiwCollalto; 17 neue Huldigungsadressen 
an Se. Majestat den Kaiser; Holzschnitzereien vom Bildhauer J. Heppner; neue Glas- 
gemalde aus der Anstalt von H. Kellner in Ulm; Wachsblumen von Frau E. Vetter. 
-- Die Entwürfe zum Beethoven-Monument der Bildhauer Prof. Zumbusch, Wagner 
und Benk. 
(Kimstgewerbesehula) Von der Direction der Kunstgewerbeschule wird bekannt 
gegeben, dass, da gegenwärtig die Schule 217 Schüler besuchen, alle Raume überfüllt 
sind und neue Zöglinge nicht aufgenommen werden können. 
(Quelleusohriften für Kunstgeschichte und Kunstteohnik.) Von diesem bei 
Braumüller in Wien erscheinenden Sammelwerke werden heuer mehrere Fortsetzungen 
erscheinen, und zwar in erster Linie die r-Schedula diversarum artiutm des Theophilus, 
presbyter et monachus. Text nach den Handschriften revidirt und Uebersetzung. l. Baud, 
enthaltend Text, Uebersetzung und Einleitung sammt den Fragmenten des Lumen animae, 
herausgegeben von A. llg. Als Anhang ist beigegeben der Ancmymus Bernensis, de clarea, - 
herausgegeben von Prof. H. Hagen in Bern. 
lm Drucke befindet sich ferner ein zweites, gleich wichtiges Werk, - insbesondere 
bedeutsam für die Geschichte der deutschen Renaissance Ä und zwar die nCorrespondenz 
des bairischeu Herzogs Albert V. (1550-1579) und seines Sohnes Wilhelmr, aus den 
im k. bairischen Reichsarchive aufbewahrten Urkunden herausgegeben und erläutert von 
Dr. J. Stockbauer, Prof. an der k. baier. Kunstgewerbeschule in München. 
In Vorbereitung ist die Uebersetzung und Commentirung des Proemio von Giorgio 
Vasari rnit den kunsthistorischcn Fragmenten des Facius und Ghiberti. 
(Dr. Julius Lessing aber das Oesterr. Museum.) Unter den vielen Stimmen, 
welche aus Anlass der Wiener Weltausstellung über das Museum in die Oetfentlichkeit 
gedrungen sind, nimmt die des Dircctors Dr. Julius Lessing in Berlin einen hervor- 
ragenden Platz ein. ln seinem lehrreichen Werke: "Das Kunstgewerbe auf der Wiener 
Weltausstellungu (Berlin bei Wasmuth 1874}, spricht sich Dr. Lessing an mehreren 
Stellen eingehend über das Museum aus, namentlich über alle im Auftrage des Kaisers 
ausgeführten Arbeiten (S. 66, 132, 211 und 131), über die Zimmerdecoration und das 
Mobiliar: des Kaiserpavillons (S. 46 und 48), wobei insbesondere der Theilnahme der 
Professoren Storck, Sturm und Konig anerkennend gedacht wird. An anderen Stellen 
gedenkt der Verf. mit gleicher Anerkennung der Herren Laufberger, Teirich, des 
Galvanoplastikers C. Hass, der Herren Lobmeyr, Michel, Giani und anderer, die 
mit dem Museum aus Anlass der kaiserl. Auftrage in Verbindung getreten sind. 
Auch die Vertreter der österreichischen Kunstgewerbe auf der Weltausstellung 
können mit dem Urthcile Lessings sehr zufrieden sein; sie erhalten vielfache Winke, die 
beachtet zu werden verdienen. 
(Die Kunstgeschichte an den deutschen und osterrerioh. Universitäten.) 
Prof. Dr. Kraus gibt über den Stand des kunsthistorischen Unterrichtes an den Univer- 
sitäten in seiner soeben erschienenen Schrift -Ueber das Studium der Kunstwissenschaft 
an den deutschen Hochschulen-r (Strassburg 1874) folgende statistische Uebersicht: 
„Eine Zusammenstellung _der Lectionsvcrzeichnisse vom Wintersemester 1873774 
gibt hinsichtlich der Vertretung der Kunstwissenschaft an den a9 deutschen Hochschulen 
xzu denen ich hier auch Dorpat, sowie die deutsch-osterreichischen und schweizerischen 
Universitäten zähle), folgendes Resultat: 
Die griechisch-römische Kunstgeschichte und Archäologie wird an a5 Universitäten 
(Berlin, Bonn, Freiburg, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Königs- 
berg, Leipzig, Marburg, München, Rostock, Strassburg, Tübingen, Würzburg, Dorpat, 
Innsbruck, Prag, Wien, Basel und Zürich); alt-christliche Kunstgeschichte an 8 (Berlin, 
Breslau, Jena, Leipzig, München, Strassburg, Wien, Zürich); mittelalterliche Kunst- 
geschichte an g (Breslau, Göttingen, Halle, Leipzig, Münster, Stressburg, Prag, Wien, 
Zürich); moderne Kunstgeschichte an 12 (Berlin, Bonn, Göttingen, Königsberg, Leipzig,
	        
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