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Farben andeuten zu können. Herr Prof. Alois Hau ser hat es übernommen,
sowohl die Herstellung der Wandtafeln als der plastischen Vorlagen zu
leiten. Er wird sofort an seine Aufgabe schreiten, zu deren Lösung Prof.
Hauser mehr als ein anderer Architekt Wiens berufen erscheint. Der
Bildhauer Herr Hut terer hat die Ausführung in Holz und Gyps über-
nommen. Prof. Hauser und Herr Hutterer gehen sofort an die Lösung
ihrer Aufgabe.
Ein nicht minder grosses Bedürfniss für alle unsere Schulen ist die
Herstellung eines allgemeinen Ornamentenwerkes, welches sowohl
als Zeichenvorlagen für die Mittelschulen als für die Gewerbeschullen und
die Fachschulen dienen soll. Es existiren zwar einige ganz ausgezeichnete
Ornamentenwerke, insbesondere von Racinet und Owen Jones; aber
diese Werke sind in kleinem Maßstabe gezeichnet, mehr zur Benutzung für
Kunsthandwerker und Künstler als für Schüler. Sie enthalten ausschliess-
lich nur Flachornamente. Es gibt ganz grosse Branchen der Kunsttechnik
und des Kunsthandwerkes, die in diesen Ornamenten absolut keine Ver-
tretung finden. Zu dem noch ist das grosse Ornamentenwerk von Owen
Jones im Buchhandel gänzlich vergriffen; was sonst noch von Ornamen-
tenwerken über einzelne Style existirt, ist, wie die Werke von Gruner,
Lievre, Jaquernart u. s. f. ist, abgesehen von allen andern Bedenken
schon des hohen Preises wegen für Schulen gar nicht zu gebrauchen.
Will man daher, dass dieses ohne alle Frage wichtigste Vorlagenwerk für
Zeichenschulen zu Stande kömmt, so bleibt wohl nichts anderes übrig,
als ein ganz neues Werk zu machen und die Mühen und die Opfer nicht
zu scheuen, welche nöthig sind, um ein solches zu Stande zu bringen.
Herr Director Storck hat es übernommen, das Programm für ein solches
Ornamentenwerk zu verfassen und dann auch die Leitung der Herausgabe
desselben zu übernehmen. Es wird dabei in Aussicht genommen, das
Werk in dem Formate erscheinen zu lassen, welches bei den Renaissance-
ornamenten des Herrn V. Teirich sich bewährt hat, - je nach den
verschiedenen Gegenständen auch verschiedene Reproductionsmittel anzu-
wenden, - der Farbe dabei nicht aus dem Wege zu gehen, sondern im
Gegentheile sie dort zu benützen, wo es der Gegenstand verlangt --
und endlich allgemeine Ornamente und Ornamente specieller Kunst-
techniken und Kunstarten in einer solchen Weise mit einander zu ver-
binden, dass das Werk zu gleicher Zeit für Fachschulen wie für Mittel-
schulen nützlich verwendet werden kann. Die Commission hat, dem Pro-
gramme, wie es Prof. Storck mündlich kurz entwickelte, seine volle
Zustimmung gegeben, und gewiss würden dann mit einem Schlage ver-
schiedene, Wünsche und Bedürfnisse befriedigt werden können. Es ist klar,
dass die Herausgabe eines solchen Werkes nicht in so schneller Zeit erwar-
tet werden kann, als mit den früher angeführten der Fall war. Schon die
Vorbereitung zu einem solchen Werke kostet Zeit und Ueberlegung und
die Ausführung wird einige Jahre in Anspruch nehmen.