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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 103)

Humor. 
Keine Volksbeschreibung schildert Leben, Charakter, 
Gedankengang eines Volkes so gut, wie es sich selbst in seinen 
Anekdoten schildert. Jede Anekdote ist eine Studienskizze, 
welche ein Individuum, eine Classe, ein Zeitalter und dessen 
Denkweise kennzeichnet, und aus diesen vermag der Zeit- 
schilderer das ganze Bild znsammenzustellen. Die Anekdoten 
der einen Nation lassen sich in die Sprache der anderen über 
tragen, aber nicht umpflanzen, da die Gestalten darin sammt 
ihrer Denkart und ganzen Umgebung jeder Nation besonders 
angehören. Humor und Spaß wurden iu alter Zeit durch die Hofnarren der Könige 
und Magnaten ausgeübt, es werden deren einige von der Überlieferung als hervorragend 
erwähnt, so die Narren des Königs Matthias, Michael Apaffis (Birö), des Wojwoden 
Stibor (Beczkö). 
Unsere ältesten Anekdoten handeln vom König Matthias. Auch G aleotti hat viele 
über ihn ausgezeichnet, noch mehr sind in der Volksüberlieferung vorhanden, und alle 
tragen den Stempel der Ursprünglichkeit und entsprechen dem Geschmack der betreffenden 
Zeit. Einige der Anekdoten von König Matthias seien hier erzählt als unzweifelhafte 
Producte des Volkshumors im XVl. Jahrhundert. Da wäre denn vor Allem „die Halbe 
von Czinkota". Der Pfarrer von Czinkota entdeckt im Archiv der Kirche eine alte Urkunde,
	        
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