518 Nichtdeutsches Schulwesen: II. Cechisches Schulwesen. — III. Polnisches Schulwesen.
Oberclassen der Gymnasien und Realschulen), bearbeitet nach Bill’s deutschem
Werke. Ist für die Oberabtheilung seit dem Jahre 1888 approbirt.
Zu diesem Buche erschien auch ein Atlas mit 52 Blättern und
589 Pflanzen-Abbildungen.
Endlich folgten die von verschiedenen Autoren bearbeiteten cechischen
Uebersetzungen der rühmlichst bekannten illustrirten Naturgeschichte von
Dr. A. Pokorny und zwar:
15. Jehlicka Paul: Ndzorny pnrodopis zivocisstva podle PoJcorneho (Hlu-
strirte Naturgeschichte des Thierreichs nach Dr. A. Pokorny).
16. Celakovsky Ladisl. Dr.: Ndzorny pfirodopis rostlinstva (Illustrirte
Naturgeschichte des Pflanzenreiches) und
17. Boficky Em. Dr.: Ndzorny nerostopis (Illustrirte Mineralogie). Diese
Bücher erschienen im Jahre 1868, und seither in mehreren Auflagen.
Als Lehrmittel ist schliesslich anzuführen:
18. Celakovsky Dr. Ladisl.: Pfirodopisny atlas rostlinstva (Naturgeschicht
licher Atlas des Pflanzenreiches mit 53 sorgfältig colorirten Tafeln) be
reits in 2. Auflage erschienen.
14. Stenographie. 1 )
1. Tesnopis cesky (Cechische Stenographie) nach dem Gabelsbergerschen System
von der hiezu eingesetzten Commission des Prager cechischen Steno-
graphen-Vereines veröffentlicht im Jahre 1864.
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2. Hanel Adolf: Citanka pro ucici-se tesnopisu (Lesebuch für jene, welche
die Stenographie lernen), und
3. Hanel Adolf: Listy ucebne tesnopisne (Stenographische Lernbriefe). 1. Theil:
Buchstaben- und Wortbildung; 2. Theil: Wortkürzung.
Die letztgenannten 2 A\ erke Hanois erschienen bereits in 7. Auflage.
III. Polnisches Sclmhvesen.
Bericht von Landesschulinspector Stanislaus Olszewski in Lemberg.
A. Volksschule.
Bis zum Jahre 1850 beschränkte sich der Unterricht an den galizischen
Volksschulen aul Lesen, Grammatik, Rechnen und Kalligrapthie, vom An
schauungs-Unterrichte oder von sonstigen Lehrgegenständen war keine Rede.
Nur für den polnischen Sprach-Unterricht bestanden polnische Lehrbücher,
namentlich die Eibel, welche nach der Buchstabir-Methode verfasst war, eine
ganz kleine kaum zwei Druckbogen umfassende Grammatik, und ein einziges
Lesebuch, welches zum Lese-Unterrichte in den zwei obersten Gassen diente.
1) Vergleiche Faulmann’s Bericht über „Stenographie”. S. 429.