ihre Mitglieder vertheilen und endlich noch nicht publicirte bedeutendere Maler-
werke herausgeben. Ihre Publicationen sind theils Jahrespublicationen„welche
gegen einen ftxirten Jahresbeitrag allen Mitgliedern zugesendet werden, theils
ausserordentliche Publicationen, welche gegen einen ermässigten Preis von den
Mitgliedern erworben werden können.
Nach den Besprechungen mit dem Repräsentanten Ad. Braun's in Deutsch-
land, Herrn Oexle in Leipzig, würde Herr Ad. Braun der Gesellschaft, falls eine
ausreichende Zahl von Mitgliedern vorhanden wäre, einen Nachlass von 30-40
Procent gewähren können. Darauf gestützt mache ich den Vorschlag, den
Jahresbeitrag auf 20 Mark Reichswährnng r: 25 Francs -_- 10 fl. öst. Wahr.
festzustellen. Dafür könnten die Mitglieder als Jahresprämie 2-3 Handzeich-
nungen und eine directe Photographie nach einem Bildwerke empfangen. Bei
den Procentnachlässen würde die Gesellschaft c. t5_t6 Francs zahlen, was
für Nichtxnitglieder den Werth von 25 Francs besässe, sie würde von den Bei-
trägen jährlich eine Summe erübrigen, die für neue Aufnahmen und besondere
Aufträge bewahrt werden könnten. _
Die Spesen würden geringe sein, da selbstverständlich die Agenturen
Ehrenämter wären, die Gesellschaft nur die Versendungskosten vom (Zentral-
punkte zu den Agenten zahlen würde, die Versendung vom Agenten zu den
einzelnen Mitgliedern auf Kosten der letzteren (wenige Pfennige) geschehen
müsste. Mein Calcul bei der Annahme von 1000 Mitgliedern wäre demnach:
Jahreseinnahxnen . . . . . . 25.000 Francs,
Kosten der Jahresprämie . . . . 15.000 Francs,
Spesen . . . . . . . . . x.ooo „
16.000 Francs.
Verblieben 9000 F rcs. zur Capitalisirung und Verwendung zu ausseror-
deutlichen Publieationen.
Als Beispiele ausserordentlicher Publicationen erwähne ich die Skizzen
zu den Rafaefschen Madonnen mit einem kritischen Texte, oder in dem Jahre,
in welchem Jac0bi's grossartiger Stich der Schule von Athen vertheilt wird,
die Herausgabe des Mailänder Cartons und der hierher gehörigen Studien, oder
die wichtigsten Portraite Holbeins in England u. s. w.
Die Ausführung würde nach meiner Ansicht Adolf Braun in Dornach am
besten leiten können, da. ihm die grössten Kräfte zu Gebote stehen und er in
der Wiedergabe von Handzeichnungen und auch directen Aufnahmen nach
Fresken unbedingt das Beste leistet. Es müsste mit ihm ein besonderer Ver-
trag abgeschlossen werden, welcher Preis von der Gesellschaft zu zahlen wäre
für Blätter aus seinem Depöt und für neue Aufnahmen und 0b letztere Eigen-
thum der Gesellschaft bleiben, oder nachdem die nöthige Zahl von Abzügen
für die Mitglieder gemacht ist, ihm überlassen werden. Jedenfalls müsste
die Ausstattung für die Gesellschaftspublicationen ein besonderes Gepräge
erhalten. '
Als Ausschuss fungirt eine bestimmte Zahl von Personen, welche von dem
kunstwissenschaftlichen Congresse gewählt werden und das Recht der Coopti-
rung vielleicht erhalten könnten.
Der Ausschuss bestimmt die Publicationen und überwacht die Ausführung.
Er kommt, um Beschlüsse zu fassen, periodisch zusammen; am besten, falls
der Congress wiederkehrt, so oft sich der letztere versammelt.
Als Namen endlich schlage ich für die Gesellschaft vor: "Albertinae-
zur Erinnerung sowohl an den kunstsinnigen Prinzgemahl Albert von England,
welcher zuerst die Photographie in grossem Maßstab für kunstwissenschaftliche