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(Besuch des Mueums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
September von 18.869 Personen besucht.
(Ausstellung imhluseum.) In dem Saal lX findet vom 27. Octobcr 1873 an eine
Ausstellung von Randeinfassungen. Ziertiteln, Zierschildern etc. aus der
Kupferstichsammlung des Museums statr, beginnend mit den in Contourtnanier geschnit-
tenen Raudeinfassungen der Venezianer Schule aus dem Ende des XV. Jahrh., welchen
sich einige französische Imitationen aus dem Anfange des XVI. Jahrh. anschliessen; dann
eine reiche Folge deutscher Arbeiten des XVI. Jahrh., in chronologischer Reihenfolge
gruppirt nach Kunstschulen mit den Werken von A. Dürer, H. Schiuifelein, V. Solis,
H. Burgkmair, Jost Amman, A. Woensam, H. Holbein, Urse Graf etc. Von niederläna
dischen Meistern linden wir u. A. Th. de Bry, J. Floris, A. Collaert, Ph. Galle, H. Vrede-'
mann, de Vricse vertreten. Das XVII. und XVIII. Jahrh. sind durch einige charakte-
ristische Beispiele repräsentirt, welche die Stylwandlungen dieser Jahrhunderte besonders
veranschaulichen.
(Quellensohriften f!!! Kunstgeschichte.) In diesen Tagen verlasst der 6. Band
dieses Snmmelwerkes die Presse. Er enthält eine Reihe von kunsthistorischen Quellen-
schriften über Michelangelo, worunter Ascanio Condivi's Biographie seines Meisters den
Hauptgegenstand bildet. Dieselbe erscheint hier zum ersten Male in's Deutsche übersetzt
von Rudolf Valdek, mit Noten von R. v. Eitelberger. Daran schliesst sich die Ueber-
Setzung des Supplementes zu dieser Vita von Girolamo Ticciati, Bildhauer in Florenz,
und die Mirtheilung des Wissenswurdigsten aus der Leichenrede, welche Benedetto Varchi
dem Künstler in der Academia del clisegno zu Florenz gehalten, beide übersetzt von
SA. llg. Letzterer hat auch eine Vergleichung der ersten und zweiten Ausgabe des Vasari
beigefügt, woraus die Benutzung des Condivi zur Vervollständigung des Lebens des Michel-
angelo in jener von 1568 hervorgeht. Endlich finden sich hier die Starmntafel der Me-
diceer und eine chronologische Uebersicht der merkwürdigsten Ereignisse während der
Lebensdauer Michelangclds. 1
(Die Donnerstag-Vorlesungen) beginnen am 6. November mit dem Vortrage
des Herrn Hofrathes v. Eitelberger: Reform des Zeichenunterrichtes in Oesterreicn;
am 13. Prof. Conze Fiber Dr. Schliemann's Trojanische Ausgrabungen; am 20. und 27.
Reg-Rath Prof. N eumann: Wirthschaftliche Bilder aus der XVeltausstellung.
(Geschenk an diß Bibliothek des Museums.) Der Bibliothek wurde von Herrn
H. Kähdebo ein Folioband mit ca. 8c Handzeichnungen von Hubert Maurer, Professor
an der Akademie der bildenden Künste in Wien (1- 1818) verehrt. Sie enthalten Entwürfe
für seine grösstentheils in XVien ausgeführten Altarbilder und Studien, theilweise noch
aus der Zeit seines römischen Aufenthaltes. In der Art der Ausführung herrscht die mit
Wciss ehühte Kreidezeichnung vor, Federzeichnungen mit Sepia lavirt und andere Ma-
,nieren iilden die Minderzahl.
Fortsetzung de; Bibliothekskataloges.
VI. Malerei.
Fortsetzung.)
Neuzeit.
Aux artistes peintres ä propos du Salon de 1872. Paris, Dentu, 1872. 8. (3824,)
Bayersdorfer, Adolph. Carl Rnttrnann. Biographische Skizze. München und Berlin,
Bruckmann, [1873]. 8. (3927)
Holland, H. Moritz von Schwind, sein Leben und seine Werke. Aus des Künstlers
ei enen Briefen und den Erinnerungen seiner Freunde zusammengestellt. Stuttgart,
N , 1873. 8._(3575.)
Moreau, Adolphe. E. Delacroix et son oeuvre nvec des gravures en fac-simile des
plsnches originales les plus rares. Paris, libr. des bibliophiles. 1873. 8. 0948.)
Renzoni, Emerich. Malerei in Wien mit einem Anhang uber Plastik. Wien, Lchmann
und Wenlzel, 1873. S. (3796) Geschenk des Autors.