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wir nach dem Antrage Meyer durch Annahme des Programtnes die Begründung
der Gesellschaft wAlbertinan conform dem Vorschlage des Prof. Springer be-
schliessen.
Das Springefsche Programm wird hierauf -- vorläufig mit Aus-
schluss des Punktes 6 - ohne weitere WDiSCUSSiOn und unverändert an-
genommen.
Bei der darauf folgenden Abstimmung über diesen Punkt wird
Woltmann's Antrag in der erweiterten Fassung, das Recht der Cooptation
für den Ausschuss einschliessend, angenommen.
Prof. Woltmann schlägt als Ausschuss Geheimrath Schöne, Hof-
rath v. Eitelberger und Prof. Springer vor.
Die beiden Ersteren lehnen für ihre Person ab.
Prof. v. Liitzow: lvch komme darauf zurück, was Hofrath v. Eitelberger
schon vorher bemerkt hat; dass Prof. Springer in einem Privatbriefe an mich
ausdrücklich den Wunsch geäussert hat, dass zu der Leitung der Gesellschafts-
geschäfte auch Ausländer hinzugezogen werden, was ja auch für ein Unterneh-
men, das vielfach der Beihilfe fremdländischer Regierungen und, Museen bedürfen
wird, aus Nützlichkeitsrücksichten geboten erscheint.
Geheimerath Schöne schlägt mit Rücksicht hierauf den General-
consul Crowe für den Ausschuss vor.
Hofrath v. Eitelberger: Mir scheint, dass ein solcher Ausschuss, wie
er jetzt in Vorschlag gebracht wird, ganz unmöglich ist. Man kann doch nur
gut und schnell die nötbigen Verhandlungen führen, wenn die sämmtlichen
Mitglieder des Ausschusses am selben Orte wohnen.
Dr. Bruno Meyer: Nach Lage der Sache ist dies, so wünschenswerth
es vielleicht auch wäre, durchaus unmöglich. Durch Prof. Springer und den
Photographen Braun, der, wie Sie wissen, in Leipzig eine Filialanstalt zu er-
richten beschlossen hat, sind wir nach Leipzig gewiesen; da gibt es, so viel
mir bekannt ist, keinen für unsere Zwecke brauchbaren ansässigen Franzosen
oder Engländer, seitdem Herr Crowe seinen Wohnsitz nach Düsseldorf verlegt
hat. Also müssen wir schon den Ausschuss in verschiedenen Städten getrennt
residiren lassen. Ich halte dies aber auch für ganz ungefährlich. Allzu häufige
Verhandlungen werden nicht erforderlich sein, und das Nöthige lässt sich ganz
leicht brieflich abmachen.
Prof. Woltmann schlägt als dritten abermals Hofrath von Eitel-
berger vor, der aber wiederum ablehnt; und darauf Prof. von Ltitzow.
Nach diesem letzten Vorschlage wird der Ausschuss von der Versammlung
erwählt: Prof. Springer, General-Consul Crowe und Prof. v. Lützow.
Nach Erledigung dieser Angelegenheit muss über das Repertorioru
und das Regestenwerk eine Entscheidung getroffen werden.
Hofrath v. Eitelberger: Der Natur der Sache nach kann mit den Re-
gestien nicht so bald vorgegangen werden, da dieses Werk einer langwierigen
und schwierigen Vorbereitung bedarf. Hingegen mit dem Repertorium könnte
man vielleicht schon eher in Gang kommen, wenn es nur gelange, die nöthigen
Kräfte für dasselbe, namentlich im-Auslande, zu gewinnen. Bei dem grossen
Fortsetgung auf der Beilage.