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innere Ansichten, Kunst-Industrie-Gegenstande, Heerwesen, Personengruppen. Die meisten
Bilder sind in verschiedenen Grossen zu den Preisen von 30 und 60 kr. bis 4. d.
(GlI-Bgßßäsß VOn J. Schreiber ä Netten.) Diese Lhatige Fabrik und Glas-
rafiinerie, deren Etablissements zu Gross-Ullersdorf und St. Stefan in Mahren, zu St. Si-
donia und Karolinenthal in Ungarn und zu Marienwald und Josefsthal in Bohtnen errichtet
sind, hat jüngst eine interessante und anerkennenswerthe Leistung im Museum zur Aus-
stellung gebracht. Es ist dies eine Vase von Krystallglas, zum Theil rubinfarb mit Gold-
decoration, und eine andere mit geatztem Ornament, beide nach Zeichnungen des Herrn
Architekten Prof. Alois Hausen Von den ubrigen Gefsssen zeichnen sich einige durch
geßllige Renniasancemuster aus.
(Prager Akademie.) Der Ausschuss des wVereines patriotischer Kunstfreundeß
in Prag hat in seiner Sitzung vom g. April, wie die vPr. ZtgJ meldet, den Maler Jan
Swerts in Antwerpen zum Director der Akademie der bildenden Künste in Prag ge-
wählt, welche Stelle seit der Berufung Trenkwalds nach Wien erledigt war. Jan Swerts
ist ein Künstler, der durch eine Reihe grosser Werke sich bereits einen Namen erworben
hat. Mit seinem Freunde GulTens schmückte er die Kirche S. Nicolas, die Georgs-Kirche
und den Sitzungssaal der Handelskammer in Antwerpen mit Fresken und malte auch die
Bilder des Stadthauses von Ypern.
(Faohaohule in Katharinaberg.) Aus Katharinaberg vom 13. April wird der
uPrager Ztgm berichtet: Am 8. d. M. wurde die hierortige Fachschule für Spiel-
waarenindustrie eröffnet und sind bereits 24 Schüler darin thatig. Da die vorhan-
denen Studienmodelle ganz vorzüglich sind, indem Gruppen in Terracotta, Gypsmodelle,
Bildwerke u. s. W. in reicher Auswahl und mustergiltiger Anordnung vorhanden, und
ebenso deren Leitung sich in vortrefflichen Händen benndet, so ist aller Grund gegeben,
von dem Gedeihen derselben die schönsten Erwartungen zu hegen. Der Herr Handels-
minister hat durch die ausserordentliche Fürsorge, mit welcher er die Anstalt in's Leben
rief und begünstigt, sich den Iebhaftesten Dank der Stadt und der ganzen Umgebung erworben.
(Reiohenbergar Zeiohensohule.) In dem industriereichen Reichenberg besteht
neben der Webschule eine vorn Handels- und Unterrichtsministerium subventionirte kunst-
gewerbliche Zeichen- und Modellirschule, an deren Spitze Herr Drahan als Lehrer steht.
An der kunstgewerblichen Zeichenschule werden 46, an der Webschule 50 Schüler im
Zeichnen und theilweise auch im Modelliren unterrichtet. Die Zahl der Fachschüler be-
tragt an ersterer 17, an letzterer t8; die anderen Schüler nehmen am elementaren Zeichen-
unterrichte Theil. Da die Schule erst im Herbst des verflossenen Jahres erölfnet wurde,
so ist die Theilnahme als eine sehr grosse zu bezeichnen.
(Gewerbemuseum in Pest.) Die Eröifnung des Gewerbemuseums in Pest fand
am t . April um 3 Uhr Nachmittags im Prunksaale des Nationalmuseums statt, bei dem
sich gas junge Institut bis auf Weiteres zu Gaste befindet. Die Betheiligung von Seite
aller intelligenten Kreise der Hauptstadt war eine ungewöhnlich rege. Das Ministerium
war durch die Herren Bartal, Trefort und Graf Zichy, beide Hauser des Reichs-
tages durch ihre Prasidenten, die Stadt Budapest durch den Oberbürgermeister, das Na-
tionalmuseum durch seinen Director, der Landes-Industrieverein und Landesverein für
bildende Künste durch ihre ComitCs und zahlreiche Mitglieder vertreten.
Herr Ministerialrath Karl Keleti als Prases der Landescommission tür Errichtung
eines Gewerbemuseums ergrilf zuerst das Wort; er skizzirte in kurzen Zügen die bis-
herige Geschichte des Instituts, respective seiner Gründung, wobei er die erspriessliche
Mitwirkung aller dabei betheiligten Fsctoren, von der Regierung bis zum Publicum, in's
ebuhrende Licht setzte; er legte sodann die Ideen dar, nach denen die Commission bei
Erwerbung der kunstgewerblichen Gegenstände auf der Wiener Weltausstellung verging
und diesen Stock durch die dem Nationalmuseum entnommenen und anderweit erwor-
benen Objecte vervollstandigte, und lud schliesslich, nachdem er noch die hoifnungsvolle
Schöpfung allen Gebildeten des Vaterlandes wärmstens an's Herz gelegt, die Versammlung
zu einer ersten Besichtigung der neugeordneten Sammlung ein. Ehe dies aber geschah,
erhob sich Minister Bartal, um in längerer Rede den Anschauungen der Regierung hin-
sichtlich des obschwebenden Gegenstandes Ausdruck zu geben. Aus seinen warmen
Worten konnte Jedermann die Ueberzeugung gewinnen, dass man an massgebendem Orte
über die hohe Bedeutung des Gewerhemuseums, über dessen tiefgreifenden und weit-
tragenden Einfluss auf alle Zweige der einheimischen Industrie sich vollständig klar ist.
(D10 allgemeine Zeiohenaohule) im III. Bezirk der Stadt Wien war im Laufe
des Winters von 3a Schülern besucht, welche meist im Alter zwischen 18-30 Jahren
standen und ihrer Beschäftigung nach 10 Lehrer und Lehramtscandidaten, 6 Studirende,
4 Thierärzte, 3 Beamte, 8 aus dem Gewerbestande und t Architekt waren. Diese Schule
wurde erst im Spatherbste des vertiossenen Jahres eröffnet und steht unter Leitung des
Prof. Grandauer.