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möchte, es für Stein zu halten und zwar gliche es am meisten dein Kehl-
beimer oder dern lithographischen Stein. lndessen dürfte gleichwohl auch
dieses Stück aus Thun gebildet sein, dem man durch Zuschneiden die
schöne, äusserst stylvolle Form des Ahornblattes gegeben hat. Bei all"
diesen Proben ist aber auffallend, dass sich durch die oft sehr abwei-
chenden Verhältnisse der Contouren auf die Herstellung mittelst Modeln
nicht sehliessen lässt, woraus dann folgen würde, dass die verschiedenen
Muster trotz ihrer grossen Anzahl einzeln in selbstständiger Bearbeitung
gefertigt worden sind. Einer gezeichneten Reconstruction des Bodens zu-
folge, welche vorliegt, war dieses Blatt in der Weise im Gesammtmuster
eingefügt, dass es die beiden Spitzen eines durch Dreiecke fortgesetzten
Oblongums nach oben und unten bekrönte.
Das letztere Muster zeichnet sich durch einen textilen Charakter
aus, während die übrigen den strengeren des rein architektonischen Mo-
saiks bewahren. Die Technik möchte, den Schriften der Alten zufolge,
am richtigsten eine Art des Opus sectile zu nennen sein, wenn man
davon absieht, dass es hier nicht Steinmassen, sondern Thonstücke sind,
welche das Mosaik bilden und ferner, dass der Mörtelgrund in der Deco-
ration eine selbstständige Rolle spielt. A. llg.
Burllner lluaeen.
In Ieii bihd für die Betliner Mlaeen eine Reihe von wichtigen Erwer-
bungen Q6 t Wdrdeh, Wortmel- uha eingehende gedifuekte Betithte der betreffänden
Direetoren vorliegen.
Fllt die k. Gemäldegalerie Wurden 7 Bilder der italienischen Schule u. zw.
von Luci Sigudrelli, Lur. LednUi-uno. Schlavone, G. B. Moroni, A. Vetocehio und Tiepnlo,
der deutschen Schule von H. Baldus Grien und einem obertieutaehen Anonymus von i53o.
der spanivchen Schule ein D. Velasqueä, der franzdiischen Schule ein N. Pouasin und ein
Anonymda von 1700; ferner I5 Gelhlide der holländischen und filmischen _Schule-, u. zw.
L. von Leyden, Rubens, Tenlers iun., A. Bioemart, C. Decker, J. Ruisdael (n), J. Wynants,
Zeellhar, K. du Jardin, A. Cu p, Berchem, J. van Loo-, Jan Kick, A. v. Beyeretrl und
Jan Weenlt ahgekauh. [Jeberal ist eine genaue Beschreibung mit Angabe der Provenienz
der Bilder angegeben.
For das Deutsche Gewerbemuseum wurde das Rathssilberzeug der
Stadt Luneburg gekauft. Herr Director Lessing leitet den rilsonnirenden Katalog
der Sammlung mit folgenden Worten ein:
sDas Rathssilberzeug der Stadt Lüneburg bestand aus 37 Stück, wovon alle bis auf
einen Huinpen aus dem t7. Jahrhundert iettt in den Besitz der konigiichen Staatsregierung
übergegangen sind. b
Die nunmehr im Deutschen Gewerlsernuseurlt zu Berlin aufgestellten Gegenstände
sind bis auf zwei Stücke Tafelgerath, das bei festlichen Gelegenheiten zur Ausstattung
des Kredenitlsches und der Tafel benutzt wurde, darunter 18 Becher und Pokale.
rt Becken und Schalen zu Obst, Kuchen und Aeh-Jlichem, 3 Stack Gusskannen und
Schüssel zum Handewaschen.
Die Arbeiten gelforen d'en-l 15. und 16. Jahrhundert an und sind fast sammtlich
Schenkungen und Vermächtnisse Luneburger Familien oder einzelner Wurdentrageran
die Staldt. Die Jahreszahlen, welche sich auf den Widmungsinschriften befinden, lic-
zeichnen daher keineswegs immer die Entstehungszeit der Stücke, welche oft aus älterem
Familienhesitz entnommen sind. Für den Entstehungsort fehlt es auch noch an sicheren
Zeichen, jedenfalls aber sind sie sämrntlich deutsche Arbeiten. Die meisten Gerätlre
tragen den Silberstempel von Lüneburg, darunter auch einige, welche fast zweifellos als
Nürnberger Arbeiten zu bezeichnen sind. Es scheint also, dass auch von ausscrhalb cin-