1 Tecservicc, Nierosnulahl. Entwurf: Franz Hagenauer,
Wien.
Ausführung: Werkstätten Karl Hagenauer, Wien.
B Besteck. Stahl, Holz. Entwurf: DipL-Ing. Curl Auböck,
Wien.
Ausführung: Firma Neuzcughammer, Amboßwerk Neuzeug,
OO.
9 Tischgedeck. Stahl, Glas. Wehe. Stahl: Entwurf von
Prof. Norbert Schlesingcr, Wien.
Ausführung von Firma Ncuzcughammer.
Glas: Entwurf und Ausführung von Tiroler (Ilzlshütte.
Wehe: Entwurf und Ausführung von Eva. Sobolka, Wien.
formen bezogen war als früher; üh-
rigens auch die Glasgefäße, unter
denen sich kein einziges minder-
wertiges Stück befand. Daneben
wirkten die finnischen Objekte über-
kandidelt, von einigen Einzelstük-
ken abgesehen, und der Folklore
oder der Prähistorie verfallen, die
man kultiviert. Doch liegt eben dar-
in der Widersinn: „verfeinerte-s
Brauchtum" und „Ausgräberraffine-
ment" können die Probleme nicht
bewältigen, die heute dem Kunst-
handwerk gestellt sind. Im Gegen-
satz zu den Skandinaviern stellten
die osteuropäischen Länder mit al-
ter Volkskunsttradition entweder
bourgcoisen Kitsch, wie die
Tschechoslowakei oder exzentri-
schen Wulst und modisches Espe-
ranto, wie Polen, aus.
Die besten Objekte gleicher Art,
jedoch verschiedener Herkunft un-
terschieden sich letztlich nur in
Nuancen; das bedeutet aber auch,
daß alles Auffällige gemieden wer-
den muß, alles, was nicht Nuance
ist. Daraus, aus der Geringfügigkeit
der Nuance sozusagen, resultiert
unser heutiger Stil. Als beste Stücke
der Triennale erwiesen sich die ein-
fachen, strengen Pormen, denen
nichts Überflüssiges mehr anhaftet,
die aber die alte Bauhaus-Verknap-
pung ins Gesehmeidige und Elc-
gante überführen. Die in den letz-
ten zehn Jahren von unten her spür-
bare Tendenz zur „Auflockerung",
zum abermaligen Versuch, Dekor
zu applizieren, zu Verbindlichkeit,
hat nirgendswo überzeugende und
überlebende Formen hervorgebracht.
Die Strenge bleibt überlegen.
Inmitten schärfster internationaler
Konkurrenz stand im Zentrum der
Sonderschau „Stahl und Glas" an
prominenter Stelle ein Salz Wein-
gläser der Tiroler Glashütte (Claus
joscf Riedel). Die Italiener, die
diese Gläser hier placiert hatten,
wußten warum. Die Gläser sind
Spitze.
Ein schöner Blickfang in der Öster-
reichischen Abteilung (Kommissar:
C. Kosak; ArchitektzN. Schlesin-
ger) war die noble, intarsierte
Holzwand von C. Unger. Sie war
mehr als ein Ausstellungsgag, sie
war der Versuch, einem vollstän-
digen Eßzimmerensemble eine appe-
titanregende Umrahmung zu geben.
Ich hatte den Eindruck, daß sie
zwar mehr zu einer Schreibtisch-
garnitur passen würde oder zu ei-
ner Sitzecke; aber sie war einer der
wenigen (und der ganz wenigen
gelungenen) Beispiele eines Wonn-
zusammenhangcs. Sein Licht er-
hielt das Speisezimmer von einem
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