eigenen Wirkungskreise
frei schalten. Auf ewig ja
auch nicht, sondern bis
sie gesagt haben, was sie
noch zu sagen haben.
Praktisch ausgedrückt: so
langeihnen etwas einfällt.
Das letzte Wort in der
Kunst kann nie gesagt
werden; auch die soge-
nannten Stilisten werden
ihr Ziel als bloß einst-
weiliges erkennen, wo ein
weitererWegbeginnt, ins
wiederum Neue hinein.
Das Ausstellungswesen
der kommenden Saison
dürfte mithin sehr man-
nigfaltig werden. Die Se-
zedenten der Sezession
erhalten sogar einen neu-
en Ausstellungsraurn, in
dem Neubau, der jetzt am
Graben entstehLAuch die _
Galerie Miethke Steht Franziska Hofmanninger, Polster (Applikation und Flachstickerei)
ihnen zur Verfügung. Sie werden sich jeweilig nach Maßgabe ihres Stoffes einrichten
können. Hoffentlich wird dem neuen Samenkorn des Wettbewerbes, das jetzt in die
zerwiihlte Furche gefallen, grüne Saat entsprießen.
ALERIE MIETHKE. Die Sommerausstellung in diesen Räumen ist wohl mehr
den Fremden gewidmet, denn das Meiste, was man zu sehen bekommt, hat der
Stammgast zu verschiedenen Zeiten in der Sezession gesehen. Zwei frühe Porträte von
Klimt, den großen „MittagstisclW von Moll, die große „Straße zu Brügge" (1897) von
Schwaiger, Eini-
ges von Orlik, Höl-
zel, Andri, Kurz-
weil, Jäger, dazu
die Plastiken von
Minne (in Mar-
mor). Sehr inter-
essant ist ein Ka-
binett voll Graphik
von Pettenkofen
und Schwaiger.
Der Bleistift Pet-
tenkofens ist ein
Meister für sich,
der einem un-
scheinbaren Blätt-
chen, von der Puß-
ta etwa, mitZigeu-
Franziska Hofmanninger, Studie nerzelten auf der