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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIII (1978 / Heft 157)

Laub und Bandelwerkdekor umgeben (Abb. 7)'2. 
Die subtile Zeichnung steht im starken Gegensatz 
zu ihrem Träger, einem fleckenreichen, grauen 
Porzellan mit Blasen. Auch bei dem Väschen mit 
den Löwenmasken ist die Glasur höchst unvoll- 
kommen (Abb. U13; sie wurde mit einem breiten 
Goldanstrich verdeckt. Der Porzellanmasse nach 
dürfte es sich auch hierbei um ein sehr frühes 
Stück handeln, das vielleicht nicht lange nach 
1720 entstanden ist und wohl auch nur wenig spä- 
ter bemalt wurde. Vorder- wie Rückseite zeigen 
deutsche Blumenbuketts in ei r Vase. Zwei in der 
Form ganz übereinstimmende V sehen der ehem. 
Sammlung Blohm weisen übrigens dieselben 
Laub- und Bandelwerkchinoiserien wie die bereits 
vorgestellte Tasse mit Untertasse auf". 
Die virtuosen Möglichkeiten der Preisslerschen 
Kunst und wohl eigen ndige Arbeiten stellen 
zwei Blattschalchen mit Schwarzlotmalerei vor, 
von denen das eine zusätzlich mit Eisenrot bemalt 
ist (Abb. 8, 9)'5, eine Spezialität Preisslers, der auf 
die Vorhaltung seines Auftraggebers, des Grafen 
Kolowrat, der farbig bemalte Porzellane bevor- 
zugte, antwortete, daB er nallzeit schwarz und rot 
gemohlet hat, dießes undter aller Porzellan Mahle 
rey daß feinste und Suptielste isttt, und zwar in Rot 
nlndianische Grodeschkenu und in Schwarz win- 
dianische Figuren und Landschaftenttlö. Die Au- 
ßenseite und den inneren Rand dieser Schälchen 
schmückt jeweils {einer Bandelwerkdekor, das In- 
nere zeigt Venus und Amor als Delphinreiter; sie 
dürften gegen 1725 entstanden sein. 
Derartige Liebhaberstücke, die sich heute nur im 
Besitz weniger Museen und Privatsammlungen be 
finden, waren auch ursprünglich nur für einen klei- 
nen Kreis von Kennern bestimmt. Was die Wiener 
Manufaktur sonst herstellte, war anders beschaf-
	        
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