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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1875 / 112)

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eine Medaille als Anerkennung seiner Verdienste. - Der Minister für Cullus und Unter- 
richt hat den Scriptor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, August Schaffe r, 
zum Custos an der Gemäldegalerie dieser Akademie, und den Dr. Robert Vischer zum 
Scriptor der akademischen Bibliothek ernannt. 
(Vorlegablatter von Rtewel und Schmidt.) Das bayerische und das sächsische 
Museum sowie der hannoverische Gewerbeverein haben in Anerkennung der Nützlich- 
keit des Werkes eine Anzahl von bblxemplaren der genannten r-Vorlegeblatter für den 
bautechnischen Unterricht-l (Wien t874, im Verlage des Museums) pranumerirt. 
(Faohsehulen) Die vom k. k. Handelsministerium im Interesse der Siderolith- 
und Thonwaarenindustrie in Teplitz errichtete Fachzeichen- und Modeliirschule 
ist im Monat December erblfnet worden. 
Die Genossenschaft der Wiener Drechsler hat im October v. J. eine Fach- 
schule erolihet, deren Erhaltung jährlich ca. 1200 fl. kosten dürfte. Da aber die laufenden 
Einnahmen zur Erhaltung der Schule nicht hinreichen, so sah sich die Genossenschafts- 
versammlung genothigt, beim Magistrate als Gewerbebehürde und _bei der k. k. Statthal- 
terei um die Bewilligung anzusuchen: die Meisterumlagen von z tl. auf 3 f]. erhöhen, 
resp. die Genossenschaftsstatuten in diesem Sinne abandern zu dürfen. Die Bewilligung 
wurde ertheilt. Das k. k. Handelsministerium hat dem Vorstande der Genossenschaft zur 
Ausstattung dieser Fachschule mit den erforderlichen Lehrmitteln und sonstigen Uten- 
silien den Betrag von 3300 d. zugewiesen. Diese Facbschule wird zwei Curse: einen 
theoretischen und einen praktischen, umfassen, und ist imGenossenschaftshause untergebracht. 
Wie der wTir. Bote- berichtet, wurde in Cles im Interesse der Kunstgewerbe des 
Nons- und Sulzberges, insbesondere der Kunsttischlerei, Holzschnitzerei und 
lntarsienarbeit durch die Fürsorge des k. k. Handelsministeriums unter der Leitung 
des Bildhauers Leonardo Gaggia eine gewerbliche Fachschule errichtet. Zum Unterrichte 
im Zeichnen und Modelliren wird eine unbestimmte Anzahl Schüler zugelassen, in die 
Lehrwerkstatte für Kunsttischlerei, Holzschnitzerei und Intarsienarbeiten werden aber vor- 
läufig nur 12 Zöglinge aufgenommen. 
Die erste österreichische Baugewerkschule in Wien, welche die den Bau- 
gewerben angehörigen Hilfsarbeiter immer mehr und mehr an sich zu ziehen, ihnen das 
Bedurfniss einer gründlichen Fachbildung nahezulegen, mit den fortschrittlichen Bestre- 
bungen analoger Anstalten des In- und Auslandes gleichen Schritt zu halten, wombglich 
einen Vorsprung zu gewinnen und den Lehrstolf mit den Erfahrungen der Praxis und 
den neuesten wissenschaftlichen Resultaten zu bereichern strebt, ist im frischen Auf- 
blühen begriffen. Die Anstalt hat ehrenhafte Erfolge und ungetheilte Anerkennung sich 
errungen. Schüler kommen aus allen Kronländern des Reiches heran. Das k. k. Han- 
delsministerium hat die Herren k. k. Oberbaurathe: Friedr. Schmidt, Ritter v. Fcrstel 
und Theophil Ritter v. Hansen zu lnspectoren dieser Schule ernannt. Dem letzten 
Jahresberichte zufolge haben in der Baugewerkschule x52 Schüler am Unterrichte Theil 
genommen. Die Abendcurse besuchten 28, die Wochentags-Zeichenschule 9 und die 
Sonntags-Zeichenschule 1x7 Zöglinge, welche von eilf Lehrkräften unterrichtet wurden. 
Das Lebensalter der Schüler variirte von 13 bis 41 Jahren. 
(Die Gesellschaft zur Forderung der Bronzeinduslade) wird am Montag den 
4. Januar 1875 ihre erste Monatsversammlung im Vorlesesaale des Oesterr. Museums halten. 
(Nieder-baten. Gewerbeverein.) ln der letzten Monatsversammlung referirte 
Herr Aug. Kitschelt namens der Abtheilung für Kunstgewerbe über die Resultate der 
diesjährigen Preisausschreibungen. Der Regenhardt-Preis von 50 Ducaten für die beste 
Zeichnung eines Damasttischtuches, ferner der Vereinspreis von 200 H. für die Lieferung 
eines Diplomblattes für die Vereinsmitglieder, weitcrs der Kleeberg-Preis von 30 H. für 
einen Albumdeckel mit translucidem Email konnten nicht zuerkannt werden, weil die be- 
treffenden Bewerber den gestellten Bedingungen in technischer Richtung nicht entsprochen 
haben. Diese Preise werden über Beschluss der Versammlung neuerdings ausgeschrieben 
und der Diplomblattpreis auf 50 Ducaten erhöht. 
Aus der Erzherzog-Karl-Ludwig-Stiftung wurden sechs Schüler an gewerblichen 
Fachschulen Wiens mit Preisen von 15-20 li. (in Form von Sparcassenbuchern) betheilt. 
(Zeiohenlehrercurans in Berlin.) Der Lehrplan des sechswüchentiichen Cursus 
für Seminarlehrer (behufs Ausbildung derselben zu Zeichenlehrern) an der königl. Kunst- 
schule in Berlin (vom 2. November bis iz. December 1874) ist der folgende: 
i. Ornament-Formenlehre bei Herrn Prof. Jacobsthal: 4Stunden; - 2. Architektur 
nisches Zeichnen bei Herrn Peltz: 6 St; - 3. Projectionslehre bei Herrn Prof. Hertzer: 
6 St; - 4. Prnportionslehre bei Herrn Prof. Domschke: 2 St. ; - 5. Anatomie bei 
Herrn Gosch: 4 St; - 6. Zeichnen nach Gyps (Ornamente und Thiere in decorativer 
Behandlung) bei Herrn Schaller: 6 St.; - 7. Zeichnen nach Gyps (Theile des mensch- 
lichen Körpers in Umrissen) bei Herrn Prof Schütze: 4 St.; -- S. Zeichnen nach Gyps
	        
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