Lassler Capitels, gewesen, der Grossvater aber, ebenfalls Theologe, nach Schlesien aus-
gewandert ist, wo er x773 Prediger war. '
(Die Ausstellung um kunstgewerblioher Arbeiten) in Dresden n: am s. Juni
im sogenannten Kurlander Palais (Klinik) eröffnet worden. Einen Bericht über dieselbe
wird die nächste Nummer der t-Mittheilungen: bringen.
(Historische Ausstellung kunstgewarbllohai-Erzeugnisue inFt-ankfurt ajll.)
Ein Comite, an dessen Spitze als Ehrenpräsident Fürst Anton von Hohenzollern steht,
erlässt nachstehende Kundmachung:
-Der grosse Aufschwung, welchen das Kunstgewerbe in Frankreich, Belgien, Oester-
reich und auch in einzelnen Theilen unseres Vaterlandes in neuerer Zeit genommen hat,
ist vorzugsweise dem EinHusse der Weltausstellungen, Gewerbemuseen und der mit letz-
teren zusammenhängenden Kunstschulen zu verdanken, welche überall machtlg dazu bei-
getragen haben, den Geschmack zu heben und die Gewerbe wieder auf die Bahn eines
wahrhaft künstlerischen Strebens und Schaffens zu bringen.
Um in dieser Richtung in Sad- und Mitteldeutschland veredelnd auf die Thatigkeit
der Kunstgewerhe einzuwirken, ist auf Anregung der Frankfurter polytechnisehen Gesell-
schaft ein Comite von Kunstfreunden aus Frankfurt, Mainz, Offenbach, Hanau, Darmstadt,
Bockenheim etc. zusammengetreten, welches sich die Aufgabe gestellt hat, in Frankfurt
am Main ein Museum für das Kunstgewerbe in Verbindung rnit Modellir- und Zeichen-
schulen in's Leben zu rufen.
Frankfurt, welches in früheren Jahrhunderten eines der ersten Emporien der Kunst-
industrie war, ist durch seine centrale Lage, durch seinen guten Geschmack und durch
die bedeutenden Leistungen der Luxusindustrie seiner Umgebung ganz besonders geeignet,
zu einem Mittelpunkte für viele Zweige des deutschen Kunstgewerbes zu werden und sich
in dem friedlichen Wettkampfe der verschiedenen Stamme und Volker auf diesem Gebiete
eine hervorragende Stellung zu erringen.
Als Vorläufer für die Verwirklichung dieser Idee soll nach dem Beispiel anderer
Städte (z. B. Berlin's und Mailand's) in den Monaten August bis October dieses Jahres
im ehemaligen Bundespalais zu Frankfurt am Main, welches von Ihrer K. H. der Frau
Erbprinzessin von Thurn und Taxis bereitwilligst zur Verfügung gestellt worden ist, eine
Historische Ausstellung aus den zahlreichen im Privatbesitze befindlichen Kunstsammlungen
Süd- und Mitteldeutschlands veranstaltet werden.
Die Ausstellung soll ein Bild gehen von dem entwickelten Geschmack und der
technischen Vollkommenheit, mit welcher frühere Jahrhunderte, von den Kunstepochen
des Alterthums bis zur Renaissance- und Rococozeit, nicht nur die Werke der hoheren
Kunst, sondern auch die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens auszustattenlwussten.
Sammtliche Gegenstände werden der leichteren Uebersichtlichkeit wegen, soweit
thunlich, gruppenweise nach folgenden Materien geordnet, aufgestellt werden. (Ausnahms-
weise kann auch Besitzern grösseter Sammlungen eine ungetrennte Aufstellung bewil-
ligt werden.)
I. Textile Arbeiten:
Teppiche, Gobelins, Stickereien, Spitzen, Kirchengewänder, Naharbeiten.
II. Leder-Arbeiten:
Tapeten und Mobeluberzttge.
Aeussere Bncherausstattung.
Sonstige Arbeiten aus Leder.
III. Schrift, Druck und graphische Künste.
IV. Decorative Malerei:
Miniaturen, Initialen, Arabesken etc.
Lackmalerei.
Email-Malerei auf Gold, Silber, Kupfer.
V. Kleine Plastik (in Holz, Elfenbein, Wachs, Horn, Schildpatt, Bronze,
Perlmutter etc.):
Dosen, Kästchen, Spiele, Instrumente, Medaillen.
Vl. Arbeiten von Glas:
Deutsche, italienische und andere Gefässe und Gerathe.
Glasmalereien. Glasmosaiken.
VII. Kunsttopferei (Keramik):
Antike Gefasse von Terracotta, Majoliken, Arbeiten der della Robbia,
Fayencen, Ofenkacheln, Steingutwaaren (Krüge etc.), Porcellan.
VIII. Arbeiten aus Stein:
Gefasse und Sculpturen aus Marmor, Alabaster, Kehlheitner-Stein, Berg-
krystall etc. etc., Stein-Mosaik.