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KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am x. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr G. 4.-
Redameur Bruno Buoher. Expedition von C. Gerold": Sohn.
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alle Buch- und Kunsthandlungen.
Nr. 119. WIEN, 1. AUGUST 1875. X, Jahrg
Xnhnlt: Kunstfewerbliche Ausstellung in Dresden. __- m: Ausslellungsraum m Philudelp
liums der des Kunulgzwerbe-Vereinl III Munchen. - Schutz Gxr Werke der bilde en Kunst
und der Kunngewerhe. - Forugtznn des Kataloges der verkäuflichen Gypsabgüsse des k. k.
Oeaterr. Museums. - Kleinere Mmhei ungen.
Kuastgawerblichs Ausstellung in Dresden.
Seit einer Reihe von Jahren trug man sich in Dresden mit der Idee,
ein Institut für Pflege des Kunstgewerbes zu gründen. Die dortigen
berühmten Sammlungen, so glänzend sie gewisse Zweige der ornamentalen
Künste vertreten, wie ostasiatisches und Meissner Porcellan, Goldschmiede-
und Plattnerarbeiten u. s. w., lassen doch vermöge ihrer Entstehung als
Gefäßsammlung, Schatzkammer und Waffenkammer beträchtliche Lücken,
beispielsweise auf dem Felde der Textilkunst und der Möbel, und sie
können auch ihrer Natur nach nicht den unmittelbaren Einfluss auf die
Industrie nehmen, welcher dort wie überall nothwendig ist, um dem
Schaffen der Gegenwart wieder eine bewusst künstlerische Richtung zu
geben. Die Wiener Ausstellung scheint jenen Gedanken neu belebt und
an entscheidender Stelle zu entschlossenem Handeln angeregt zu haben.
Es wurde sofort mit der Gründung einer Schule vorgegangen, mit deren
Leitung I-Ierr Professor Graff, zuletzt als Architekt bei den Weltaus-
stellungsbauten betheiligt, betraut ist, und das jetzige Gebäude des Poly-
technischen Instituts, dessen Neubau der Vollendung entgegengeht, ist
bestimmt, jene Schule und ein kunstgewerbliches Museum aufzunehmen,
an welchem auch der Kunstgclehrte Dr. von Eye, früher Conservator
du Germanischen Museum in Nürnberg, thätig sein wird.
Im Zusammenhange mit diesen Bestrebungen steht das Unternehmen
einer Ausstellung älterer kunstgewerblicher Arbeiten, welche im Juni d. I.
in dem sogenannten Kurländer Palais eröffnet wurde. Es galt dabei,
eine Uebersicht zu gewinnen über das im Lande, ausser den Hof- und
Staatssamrnlungen, vorhandene Material. In der That sind die letzteren
nur in Anspruch genommen worden, um zu ergänzen, da sonst einzelne
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