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zimmer, das ernste undhaitere Spiel adarstellend. Zweifelsohne eröifnet
sichgerado in. ciiesetrRithtung ein neues reichcs Wirkungsfeld fürdie
Glasmalerei, die Treppenhäusern einfestliehes Aussehen, den Wohn- und
Geselligkeitsrälnnen eihensehmuekyollenwAbschluss nach Aussen verleiht,
die Verglasung, bisher so' spiegelblank und" glatt, endlich in die Sphäre
der Inuendecoration ziehend, in harmonischen Einklang mit dem lnterieur
sichvsetzend-n ,r ' . .
;1 : i Von Wappenmalerei mag nur das dreitheilige Wdppenfenster für
dierrläatthause, des_.gerrnanischen Museums erwähnt werden, das, von
Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef geschenkt, gegenwärtig in Ausfüh-
rung: begridenr isLUWer diesesGenre pflegen wollte, inlisste unter Oester-
reiehsreichemyitielverzweigtem Adel die iohneudste Arbeit finden, denn
eleganter und "prächtiger sieht denn doch nie ein Wappen aus , wie als
Glasgemälde. .. ', , ' .
i Dass die Gothik der Zahl wie der Gediegenheit der Objecte nach am
stärksten vertreten war, ist selbstverständlich; sie baute ja, dass es bis-
weilen fast schdnt, alsesei der Tempel nur der Fenster wegen da.
. ' Obenan stehen. die zwei Hauptfenster für Bocholt in Westphalen,
das Abendmahl .und die Geschichte der heiligen drei Könige in Bildern
und Vorbildern darstellend; mit die bedeutendsten und schönsten Erfin-
dungen! Profi Kleiner ein glänzender Anfang für die Anstalt im Norden
Dßutsehlands, der bisher fast ausschliesslich von Belgien und Frankreich
yeraorgt wurde; In diesen beiden Leistungen culminirte die ganze Tüch-
tigkeit" der dort ihätigen Kunstkräfte, und aus diesen zwei Fenstern allein
kann man sich das Urtheil über ihre jeden Künstler befriedigende Fähig-
keit bilden. Sie werden für ihren Ruf in Rheinland-Westphalen im- günstig-
sten! Sinne entscheidend sein.
Gothische Figurenfenster nach Klein's und Felsburg's Zeichnungen
gierigen nach Rheydt bei Düsseldorf, , nach St. Peter in der Au, nach
St. Valentin; nach Allandynach Stornds Entwürfen sechs grosse figuralische
Glasgetniilde in die Zapolja-Kapelle zu Kirchdrauf in der Zips, ein Ge-
schenk, des Erlauer Eizbischofs Samassa, nach Königgräz in Böhmen,
nach Grand Rapids in Michigan, eine grosse Rosette mit dem heiligen
Mauritius für Kremsier u. a. m. Auch darin hat Tirol Erhebliches machen
lassen; der gelungensten Eins ist das kleine als Altarbild dienende Glas-
gemälde der heiligen Helena in strenggothischer Architektur für Mühlbach.
' Daneben laufen eine Menge Rosetten, Masswerke, Dessinfenster
gleichen Styls, immet" neue Muster, d. h. neue Variationen alter Motive,
das Beste und sicherste, was man in der Glasmalerei thun kann.
V Von dieser Enkenntniss durchdrungen, verwendet das Tiroler Institut
auf Studienreisen, zum Ankauf aller irgendwie erreichbarer, leider so
seltenen Hilfsmittel zur Bereicherung der Bibliothek mit Werken über
alte Glasmalereien und über decorativeKunst Summen, die ihres Gleichen
suchen.