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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1876 / 127)

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Ooncurs-Proqramm fllr das In Wien zu errichtende Denkmal den Dichtern Franz 
Grillparzer. 
g. 1. Zur Verfertigung von Modellskizzen zum Grillparzer-Denkmale werden sammt- 
liche in Oesterreich-Ungarn geborene oder 'daselbst ansässige Künstler zur Concurrenz 
ein eladen. 
g _S. z. Als Aufstellungsort für dieses Denkmal ist mit Allerhöchster Genehmigung 
Sr. Majestät des Kaisers der kaiserliche Volksgarten nachst der Burg bestimmt. 
Q. 3. Es ist ganz dem Ermessen des Künstlers freigegeben, Grtllparzer stehend oder 
sitzend, mit oder ohne allegorische Figuren oder Reliefs darzustellen, oder auch blos als 
Büste, von allegorischen Figuren umgeben. ohne oder mit einem architektonischen Ueber- 
hau. Auch können entweder Marmor oder Bronze oder beide Stoffe zugleich in Verwen- 
dung kommen. Nur ist Rücksicht zu nehmen, dass die Herstellungskosten die Summe 
von 70.000 ü. 6. W. nicht übersteigen dürfen. 
Q. 4. Die eingesandten Modelle müssen mindestens in V, der natürlichen Grosse 
ausgeführt sein. und wenn ein architektonischer Ueberbau projectirt ist, muss wo möglich 
eine in Farben ausgeführte Skizze desselben beigegen werden. Jedes Modell. ist mit einer 
Devise zu versehen und diese Devise auch auf ein versiegeltes Couvert zu setzen, in wel- 
ches ein Blatt mit dem Namen und Wohnone des Künstlers eingeschlossen ist. 
Q. 5. Der Termin für die Ablieferung der Entwürfe ist der 15. Janner 1877 und 
sind dieselben an die Adresse des österreichischen Museums für Kunst und Industrie in 
Wien einzusenden. 
Q. 6. Die im Q. 7 bezeichnete Jury tritt am 15. Februar 1877 zusammen und wählt 
unter den eingesendeten Entwürfen drei ihr als die vorzüglichst erscheinenden aus. Jeder 
dieser drei Entwürfe wird rnit iooo B. 6. W. honorirt. 
Q. 7. Die Jury für die Beurtheilung der Entwürfe wird bestehen aus: 
drei Mitgliedern, welche das Gesammtcomite für das Grillparzer-Denkmal aus 
seiner Mitte wählt; 
drei Mitgliedern, welche das Professoren-Collegium der k. k. Akademie der bil- 
denden Künste in Wien aus seiner Mitte wählt; 
drei Mitgliedern, von der Wiener Künstlergenossenschaft gewahlt, endlich 
aus den beiden Hofarchitekten Gottfried Semper und Freiherrn v. Hasenauer. 
(j. 8. Die Entwürfe werden vor ihrer Beurtheilung durch vier Wochen im Museum 
ößentlich ausgestellt sein und eine gleiche Frist nach der Prämiirung durch die Jury dem 
Publicum zugänglich bleiben. 
Q. 9. Das Comite für das Grillparzer-Denkmal behält sich vor, nach freiem Ermessen 
mit einem der Künstler, welcher einen von der Jury gekrönten Entwurfgeliefert, in Ver- 
bindung zu treten und ihm (in welchem Falle das Honorar von xooo H. für sein Modell 
entfällt) die Ausführung des Monumentes entweder treu nach der Skizze oder mit ver- 
einbarten Umänderungen zu übertragen. 
Sollte keines der drei prämiirten Modelle dem Cornite als zur Ausführung ge- 
eignet erscheinen, so behält es sich vor, entweder einen neuen allgemeinen oder be- 
schränkten Cnncurs auszuschreiben oder einen von ihm gewählten Künstler mit der An- 
fertigung eines neuen Modelles zu betrauen. 
Etwaige nähere Auskünfte werden von dem Reichsraths-Abgeordneten Herrn Niko- 
laus Dumba, Parkring 4, bereitwilligst ertheilt. 
XVicn, Anfangs März 1876. 
Das Comite 
für Errichtung eines Grillparzer-Denkmals in Wien. 
Kumusxe MITTHEILUNGEN. 
{Spitzenausstellungn} Am Sonntag den 19. März wurde im Museum 
die Specialausstellung alter und neuer Spitzen eröffnet. Die Beiträge zu 
derselben aus dem Kreise der Freunde und Freundinnen des Museums 
sind so zahlreich gekommen, dass der Saal VI, welcher dafür bestimmt 
war, zur Aufnahme allein nicht hinreichte; ebenso musste das Museum 
sich in ausserordentlicher Weise mit Vitrinen versehen, welche aus dem 
Nachlass der Weltausstellung vom Handelsministerium entliehen wurden. 
Unter denjenigen, welche durch ihre Beiträge diese Ausstellung dem Mu- 
seum ermöglicht haben, sind vor Allem mit Dank zu nennen:
	        
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