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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XI (1876 / 127)

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Museum sich noch enger gestalten. Ebenso verhält es sich mit dem 
Ciseleur-Atelier des Herrn Schwarz. Auch diese Hilfsanstalt, welche 
der Bildhauerschule der Kunstgewerbeschule unterstellt ist, hat in erster 
Linie praktische Gesichtspunkte im Auge; es handelt sich bei ihr aus- 
schliesslich um die Hebung einer Kunsttechnik, und zwar speciell für jene 
jungen Bildhauer, die sich dem metallurgischen Berufe widmen. 
Von ganz besonderer Bedeutung aber ist für das Museum die Bronze- 
industrie-Gesellschaft; denn die Bronzeindustrie nimmt unter allen 
Kunstgewerben eine besonders hervorragende Stellung ein, sie ist sozusagen 
die Führerin für eine grosse Anzahl von selbständigen Kunstgewerben; 
denn mit ihr steht in Verbindung der Architekt, welcher zeichnet, der 
Bildhauer, der n-iodellirt, der Giesser, der Ciseleur, der Emailleur, der 
Monteur, der Graveur, der Vergolder etc. Alle diese Gewerbe lehnen sich 
mehr oder weniger an die Bronzeindustrie an. Ebenso lehnen sich an die 
Brdnzeindustrie die Silberarbeiter an, die ja alle mit denselben Mitteln 
arbeiten, nur in einem etwas kostbarerem Materiale als es die Bronze ist. 
Es begreift sich daher, dass wir mit besonderer Aufmerksamkeit die Fort- 
schritte und Bewegungen der Bronzeindustrie-Gesellschaft verfolgen, und 
wir zweifeln gar nicht, dass auch die Regierung und speciell das Handels- 
ministerium dieser Gesellschaft ihre volle Aufmerksamkeit widmen wird. 
In den ersten Tagen des Monats April wird die Bronzeindustrie-Gesell- 
schaft ihre Jahresversammlung halten, und wenn sich auch vielleicht her- 
ausstellt, dass in Folge abnormaler und drückender Verhältnisse ein Rück- 
gang in dem einschlägigen Gewerbe eingetreten ist, so ist es doch erfreulich 
wahrzunehmen, dass die Bronzeindustrie-Gesellschaft mit erhöhter Thätig- 
keit und unerschütterlichem Muthe an die Lösung jener Aufgaben schreitet, 
die in ihren Wirkungskreis gehören. Wie im verflossenen Jahre, werden 
auch heuer durch die Bronzeindustrie-Gesellschaft Preise ausgeschrieben, 
und zwar: 
i. Ein Preis  Ciselir- oder Treibarbeiten im Betrage von 200, 
roo und 50 Gulden in Silber. 
2. Ein Modellirpreis im Betrage von 300 H. in Silber. 
3. Ein Graf Edmund v. Zichy-Schliler-Preis. (Vier Preise a 25 fl. 
in Silber.) 
Hiezu kommt in diesem Jahre noch 
4. Ein Preis für Graveurarbeiten und zwar; 
a) Ein Preis von 50 H. für eine stylreine Ornamentgravirung auf einer Tombak- 
platte, für Ernaillirung geeignet, gleichgiltig ob jene grnss oder klein ist. 
Es entscheidet nur die stylreine Zeichnung und die Reinheit der Gravirung. 
Es m "M" "mhlgi eine eigene Composition zu bringen, jedoch ist die Zeich- 
nung mit Angabe der Farbenvertheilung oder eine Probe der Gravirung mit 
Email nothwendig. 
Bei Copien ist die Originalzeichnung oder die Angabe der Quelle, aus 
welcher sie entnommen ist, anzugeben.
	        
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