MAK
enau ein Jahrzehnt ist verflossen, seitdem das Oester- 
reichische Museum von dem durch kaiserliche Huld 
j gewährten eigenen Hause Besitz nehmen durfte. In 
gar bescheidenen Verhältnissen, in beschränkten schmuck 
losen Räumen hatte das Institut seine Wirksamkeit begonnen, 
gesammelt, was von Arbeiten der Vergangenheit dem hei 
mischen Kunstgewerbe als Lehre und Beispiel dienen konnte; 
und es konnte sich freudig rühmen, dass sein Thun nicht frucht 
los geblieben sei. Zum Beweise dessen überliess es die glän 
zenden Räume, welche sich ihm nun geöffnet hatten, vorab 
dem Schaffen der Gegenwart. Die Besten waren berufen und 
sie brachten das Beste; jene Herbsttage des Jahres 1871 
bilden ein schönes Blatt in der Geschichte der österreichi 
schen Kunstindustrie. Und nur natürlich musste es der Besucher 
finden, dass der erste Ausstellungssaal eingenommen wurde 
von »Philipp Haas & Söhne«, denn diesem Hause überall, wo 
es etwas Gutes und Schönes galt, in erster Reihe zu begegnen, 
war man seit Langem gewohnt. 
Die herrlichen Arcaden der grossen Halle und das 
Stiegenhaus im Museum aber weckten bei Manchem die 
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OSTERR. MUSEUM 
F. ANGEWANDTE KUNST 
WIEN
	        
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