177
Sodann wird es wieder bemalt mit dem Lack Nashiii-urushi Nr. 9,
mit Wolle und weichem Papier abgerieben; nachdem es abermals im Furo
getrocknet hat mit ein wenig Oel und Touno-ko mit dem Finger abgerieben.
Und wenn mit dieser Manipulation drci- bis viermal fortgefahren
wurde, so ist der Nashiji-urushi als fertig anzusehen.
Für ganz gute Qualität Nashiji-urushi wird das Gold Nr. n Jaki-
kin, für die mittlere Qualität das Gold Nr. 12 Koban und für ordi-
näre Qualität das Gold Nr. 13 und 14 Tsune verwendet.
7. Ueber Shunkei.
Der Holzgrund wird dreimal mit Shibu (der Saft eines Baumes)
getränkt und dann mit dem Lack Nr. 10 Shunkei-urushi bemalt.
Dle Bibliothek der k. k. Akademie der bildenden Künste.
Der Bibliothekar der akademischen Bibliothek, Prof. Dr. K. v. L iitzow,
hat soeben den Katalog dieser Bibliothek in vortrefllicher Ausstattung und
Anordnung herausgegeben und dadurch die Aufmerksamkeit der Kunst-
freunde auf diesen Theil der Sammlungen der Akademie der Künste
gelenkt. Diese Publication kommt zu gelegener Stunde, gewissermassen zur
Vorfeier der Eröffnung der neuen Akademie, welche zum ersten Male seit
ihrem Bestehen alle ihre Theile in Einem Hause vereinigt sieht, und in
einem Gebäude, welches aussclrliesslich dem Dienste der grossen Kunst
gewidmet ist. Wir gehören nicht zu jenen, welche die Bedeutung einer
Akademie gering schätzen und welche meinen, der moderne, etwas schwäch-
liche Naturalismus sei geeignet, einem Staate und einem Volke einen
Ersatz für eine umfassende und gründliche Kunstbildung zu bilden. Da
auch gegenwärtig an unserer Akademie statutengemäss alle Hilfsfächer
(Anatomie, Styllehre, Perspective, Geschichte, Kunstgeschichte, Farben-
lehre) eingehend gepflegt werden, um das Niveau der Geistesbildung unserer
Künstler zu heben, so steigert sich die Bedeutung der Bibliothek der
Akademie, und es wird allen Mitgliedern und Zöglingen dieser Anstalt
sehr erwünscht sein, dass ein gedruckter Katalog zur Verfügung steht.
Keine der mitteleuropäischen Akademien besitzt einen solchen, keines der
modernen Museen und Kunstgewerbeschulen mit Ausnahme des Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie, dessen Bibliothekskatalog schon 1869
zum erstenmal erschienen ist. Aber eben, da wir einen Katalog seit Jahren
besitzen, so wissen wir auch, wie nützlich ein solcher den Anstalten ist,
und wie viel Arbeit und unnützes Anfragen durch einen verkäuilichen
und aufliegenden Katalog dem Bibliothekspersonale erspart ist.
Das Vorwort gibt interessante Daten über die Geschichte der Samm-
lung. Zu Zeiten WeinkopPs (1783) bestand die ganze Büchersammlung
aus 43 Werken mit 75 Bänden. Im Jahre 179g belief sich der Bücher-
vorrath auf 330 Bände, nebst einer Sammlung von etwa 2800 Kupfer-
sticheu. Damals wurde ein eigenes Lesezimmer durch den damaligen Ar-