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mand v. Dumreicher, nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienste eine geschmack-
voll ausgestattete Adresse gesendet. Die kalligraphisch und künstlerisch schon ausgeführte
Adresse besagt unter Anderm: r-Die Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums hat in der
Zeit lhrer Amtswirksamkeit als Referent für das gewerbliche Schulwesen so zahlreiche
Beweise lhres Wohlwollens, eine so kräftige und einsichtsvolle Förderung ihrer Bestre-
bungen erfahren, dass der Lehrkörper dieser Anstalt sich verpflichtet fühlt, Ihnen bei
lhrem Scheiden aus dem Stastsdienste den innigsten Dank- auszusprechen und Sie um Er-
haltung der freundlichen Gesinnung auch für die Zukunft zu bitten. Wien, im April 1877.
Joseph Storck, Ferdinand Laufberger, Friedrich Sturm, Alois l-lauser, Hermenegild
Donadini, Oscar Beyer, Herrn. Herdtle, Mich. Rieser, Otto König, Dr. A. Frisch,
Hans Macht, Bruno Buchen- (N. Fr. Pr.)
(Gesellschaft zur Forderung der Bronzeindustrie.) Die fünfte ordentliche
Generalverssmmlung dieser Gesellschaft findet Mittwoch den 2. Mai d. J. um 6 Uhr Abends
im Bibliothekssaale des Oesterr. Museums statt.
(Italienische Renaissance-Spitzsn- und Stlokmusterblätter)
wurden, in photolithographischem Wege reproducirt, soeben vom Oesterr.
Museum herausgegeben. Die Spitzenmuster sind den ausserordentlich
seltenen Stickmusterbüchern des Bologneser Stickers Bartolomeo Danieli
entnommen, die sich in der Bibliothek des Museums befinden, insbesonders
dem wLibro di diversi disegni per Colari, Punti per fazzoletti, Reticelli etc.-r
Werke, welche in dem Werke der Miss Bury Palliser vHistory of laceu
nicht vorkommen. Dieselben eignen sich besonders für den point a
Yaiguille, und für Zeichner und Ornamentisten. Die Zahl der veröffentlichten
Blätter ist 26. _ Die Stickmusterblätter, sieben an der Zahl, bringen
Vorlagen für jene Nadelarbeiten der ital. Renaissancezeit, welche man jetzt,
wohl nicht sehr passend, mit dem Ausdruck Holbeinstich bezeichnet. Diese
sieben Blätter sind dem seltenen in der genannten Bibliothek befindlichen
venetianischen Stickmusterbuche des Math. Pagano von 1554, und dem
venetianischen Stickmusterbuche "Fede Opera nova-t u. s. f. eines unbe-
kannten Meisters vom J. 1564 entnommen, die Publication ist nicht für
den Buchhandel, sondern in erster Linie für Spitzenfabrikanten und die
Fach- und Stickschulen Oesterreichs bestimmt.
(Kunstgewerbeverein in Dresden.) Vor Kurzem hat sich in Dresden unter dem
Protectorate des Königs Albert ein Verein constituirt, dessen Zweck die Förderung des
Kunstgewerbes ist..
(Lehrsrstslls) Für die an der Kunstgewerbeschule in München zu errichtende
Fachclasse für Glasmalen in Verbindung mit Porcellan- und Fayence-Malen
wird eine künstlerisch und technisch geschulte Lehrkraft gesucht. Der betreffende Unter-
richt findet nach Bedarf an beiden Abtheilungen der Anstalt (der männlichen und weib-
lichen Abtheilung) statt, und ist die Lehrstelle für den angedeuteten Umfang der Lehr.
thatigkeit als ordentliche Professur rnit einem pragmatischen Gehalte von jährlich 3360 Mark
eingesetzt. Sollte sich wider Erwarten keine für die bedingte Lehrthätigkcit entsprechende
Persönlichkeit melden, so besteht die Absicht, den Unterricht des Glasmalens von dem
des Porcellan- und Fayence-Malens zu trennen, demnach zwei gesonderte Lehrstellen, jede
mit einem jährlichen Functionsbezug von 1680 Mark besoldet, zu errichten. Bewerber
wollen daher in ihren an das k. bairische Staatsministerium des Innern für Kirchen- und
Schulangelegenheiten zu richtenden Gesuchen den Umfang ihrer eventuellen Lehrthatigkcit
bezeichnen, und dieselben sodann unter Beilage von Zeugnissen oder Belegen über Bil-
dungsgang, Befähigung und bisherige Thätigkeit bis längstens 3x. Mai d. J, an die
Direction der Kunstgewerbeschule in München gelangen lassen, woselbst auch auf Wunsch
jede weitere auf das Ausschreiben bezügliche Auskunft ertheilt wird.
Hierzu eine Beilage:
Jahresbericht des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie
für 1876.
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