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Objekt: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bukowina

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finden wir mannigfach vertheilt zahlreiche Laubbüume. Kommt zu diesem äußeren Bilde 
auch noch die innere Gebirgsformation in Betracht, welche vorherrschend aus Karpathen 
sandstein besteht, der in schmalen Längsstreifen vom Menilitenschiefer durchzogen wird, 
so werden wir genöthigt, diese weitläufigen Bergmassen als eine natürliche Fortsetzung 
des galizischen Waldgebirges zu betrachten. Wir gewinnen hier die ersten Eindrücke einer 
durch Erhabenheit und Naturgröße sich auszeichnenden Gebirgswelt, die wir ini Norden 
und Osten des Landes entbehren. Wir athinen in vollen Zügen Wald- und Fichtenduft 
ein, und was unserem freudig blickenden Auge entgegentritt, das sind meist pyramidale 
Bergformen, die in unbeschreiblichem Reiz sich über uns erheben. Mit der Physiognomie 
der Landschaft, die uns jetzt umgibt, beginnt auch allmälig das Bild der Fauna und der 
Flora sich zu verändern; selbst der Mensch in seiner äußeren Erscheinung, seiner Wohnung 
und seiner Lebensthätigkeit ist nicht mehr derselbe, der uns täglich in den Niederungen 
begegnet. Es ist der Huzule, der ruthenische Gebirgsbewohner der Bukowina, der in den 
endlosen Wäldern vom Holzschlag und sonstiger Waldindustrie lebt und ein ewig stilles 
und freudenloses Dasein führt. 
So ganz ohne örtliche Erweiterungen des Terrains ist dieses obere Thal des Sereth 
nicht. In einer solchen liegt das Dorf Szipot-privat; in einer anderen das von Städtern 
häufig besuchte Molkenbad Lopuszna und endlich in einer dritten Mezybrody, allerdings 
alle blos aus einigen Landhäusern und ärmlichen Bauernhütten bestehend. In Mezybrody 
wird das in den Bergen gefällte Holz in das enge Thal hinabgerollt, dort verkleinert und 
schließlich zum Transport vorbereitet. 
Bei Berhomet verläßt der Fluß seine bisherige nördliche Richtung und wendet sich 
bogenförmig gegen Nordost, wo er von einem mächtigen Sumpfrevier empfangen wird. 
Weidengestrüpp, Schilfrohr, feuchter Moorboden wechseln ab, häufig von Ackerfeldern, 
Tristen und saftigen Weiden unterbrochen, aus welchen Hirtenknaben mit ihren kleinen 
Rinderheerden weilen. Die Berge, die uns in den Gegenden des oberen Sereth entzückten, 
nehmen an Höhe allmälig ab, und beschränken sich auf Hügelreihen mit markirten Rissen 
und Furchen, die die Gebirgswässer erzeugt haben, oder sie zeigen schroffe Abhänge von 
geringeren Dimensionen, die durch Erdabrutschungen entstanden sind. Ihrer inneren Structnr 
nach bestehen sie aus Streifen von Tegel, Sand und Sandstein, Diluvialschotter und 
Löß; ihr Äußeres zeigt theils kahle Bergflächen, theils magere Bewalduüg, in welcher das 
Laub vorherrscht, namentlich die Charakterpflanze für die niederen Gegenden der Bukowina, 
die Buche, daher der Landesnamen. Bei dem Dorfe Suczaweny nimmt der Fluß einen 
kleineren Namensbruder auf, den sogenannten Kleinen Sereth, der ihm rechts zufließt, 
nachdem er ihn - - durch ein niedriges Gebirgsterrain geschieden - - eine weite Strecke in 
einem parallelen Bogen begleitet hat. Das für die Bewohnbarkeit günstigere Terrain des
	            		
Bukowina. Bischöfliche Kirche — Commandaillenwohilung des k. k. Gestütes — Glockenthurm der gr.-or. Kirche in Radautz. ersten hat es mit sich gebracht, daß zu beiden Seiten seines Thales im Laufe der Zeiten blühende Ortschaften ent standen sind, die von Wiesen und Ackerfeldern umgeben werden, so Slobodzia,Sadowa,Komarestie,Panka, Storozynetz u. a. Schön und inter essant gestaltet sich für unsere Wan derung das Thal des Kleinen Sereth; hierfinden wir Banilla mit schöner Fern sicht auf bewaldete Berge; Davideny in der Nähe des Munezel, der nicht blos durch den schönen großen Jasinoutzer Teich geschmückt, sondern auch auf seiner Nordwestseite durch Sümpfe gekennzeichnet wird; Czudyn, mit einer rührigen Glashütte im Thale des Seretczel, eines Gebirgsbaches, der zum Kleinen Sereth gehört. Ein anderthalbstündiger Weg führt uns über Krasna-Pntna in die Lunca Frumoassa, eine reizende Berggegend, die vom Soldan und dem Petruszka- wald gebildet wird. Verfolgt man das hohe enge Thal weiter aufwärts, so gelangt man zum Gipfel der Petruszka selbst, der die höchste Erhebung (1145 Meter) in der Wasserscheide des Kleinen Sereth und der Suczawa ist, von dem man aber der vielen
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