für
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am x. eines leden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Redacteur Bruno Buchor. Expedition von C. Gerohfs Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Geroldwßz Comp., durch die Postansmlren, sowie durch
alle Buch- und Kunsrhandlungen.
WIEN, z. NOVEMBER 1877. XIL Jahrg,
Nr. 714,6. M
mmm n" Bau dzrKunstgewcrbeschnle a9; 1;. k. Oestkerr. Mllseumm- Gcschenke an das Museum. _-
Das SnIviaü-Laufbergefsche Mosmkbnlg. - Die gewerbliche Zeichen- und Modellirschule lh
Innsbruck. - Gewer hcher Unterricht m Prng.- Kleinere Minheilungen.
Der Bau der Kunstgewerbeschule des k. k. Oostorr. Museums.
Es sind nun zehn Jahre seit Gründung der Kunstgewerbeschule hin-
gegangen; vier Jahre war dieselbe in den Localitäten der ehemaligen
Gewehrfabrik, sechs Jahre im Oesterr. Museum nothdlirftig untergebracht,
für dessen Gebäude der Plan bereits vor der Gründung der Schule ent-
werfen worden war. lhr Wachstbum war ein so gesundes und rasches,
dass sie sich in den provisorischen Localitäten bald sehr beengt fühlte,
und das Bedürfniss nach einem Neubau, der ja wohl schon bei dem Baue
des k. k. Oesterr. Museums in Aussicht genommen wurde, in den letzten
Jahren als geradezu unentbehrlich erkannt ward.
Das Curatorium des k. k. Oesterr. Museums hat sich desshalb, trotz
der Ungunst der Zeitverhältnisse, auch nicht erfolglos an die betreffenden
hohen Behörden gewendet. Durch die dem Museum seit dessen Bestehen
zugewendete Huld und Gnade Sr. Majestät wurde der an das k. k. Oesterr.
Museum angrenzende freie Platz für den Bau der Kunstgewerbeschule
bestimmt, und mit A. h. Entschliessung vom 26. October 1874 der Neubau
dieser Schule beschlossen. Der Erbauer des Museumgebäudes, Professor
v. Ferstel, wurde auch mit der Ausführung dieses Bauwerkes betraut,
und dessen Plan mit h. Decret vorn 2. November 1874 genehmigt.
Das Gebäude, ein regelmässiges Oblongum, hat eine Länge von
64:82 Meter, eine Tiefe von 3074 Meter. Gegen die Ringstrasse und den
Wienlluss ist die Front durch einen x7'55 Meter breiten, m: Meter vor-
springenden Risalit unterbrochen. In diesem gelangt man durch das Portale
in ein grosses Vestibule, von dem man über vier Stufen einen T53 Meter
breiten, auf allen vier Seiten des Gebäudes herurnführenden Corridor er-
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