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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

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Mangan. 
1*365 ersetzen und dieselbe mit dem chlorsauren Kalium gemengt, unter 
allmäligem Zusatz der angegebenen Menge Braunstein eindampfen, bis 
eine herausgenommene Probe nach dem Erkalten krystallinisch erstuirt. 
Sobald dieser Zeitpunkt gekommen, lässt man die Temperatur steigen, 
und wenn die Masse krümlicb trocken erscheint, füllt man sie in einen 
eisernen Grapen, in welchem sie zum Rothglühen erhitzt wird. Nach 
dem Erkalten wird der Inhalt des Grapens in Stücke geschlagen und 
mit ungefähr 200 bis 220 Thln. Wasser (der etwa 15 bis 17fachen 
Menge) übergossen, oder auch in 200 Thln. kochendes Wasser einge 
tragen. Die Lösung wird zur Klärung 24 Stunden sich selbst über 
lassen. Dann zieht man den klaren Theil durch einen Heber in Stein 
oder Glasflaschen von dem Bodensätze ab, wäscht letzteren aus und 
trocknet ihn. Der so hinterbleibende Rückstand kann an Stelle des 
Braunsteins für die Fabrikation verwerthet werden, indem man für 
10 Thle. Braunstein 12 Thle. des Rückstandes anwendet. Kurz 
nach Veröffentlichung dieser Vorschrift wurde in dem Hamburger 
Gewerbeblatt 1 ) ein Verfahren bekannt gemacht, welches die Anwen 
dung des theuren chlorsauren Kaliums umgeht und letzteres durch ein 
billigeres Oxydationsmittel, den Kalisalpeter, ersetzt. Natronsalpeter 
wurde zu diesem Zwecke als nicht tauglich befunden, da derselbe sich 
schon bei einer Temperatur zersetzt, die zur Bildung des mangansauren 
Alkalis nicht hinreicht. Nach dem angeführten Blatte erhitze man in 
einem eisernen Grapen 10 Thle. Natriumhydroxyd und 1 1hl. Kali 
Salpeter zum Schmelzen und trage nach und nach stark erhitzten Braun 
stein von mindestens 80 p. C. unter Umrühren ein. Letzterer muss 
eine solche Temperatur haben, dass im Tieg'el durch das Einträgen 
keine Unterbrechung des Schmelzens stattfindet. Die Operation ist als 
beendet anzusehen, wenn eine Probe sich in Wasser mit tief grüner 
Farbe auflöst. Alsdann wird der Grapen mit einem vorher glühend 
gemachten Schöpflöffel entleert und nach dem Abkühlen sogleich frisch 
beschickt. Ein Arbeiter kann so in drei Grapen an einem Tage 2 Ctnr. 
mangansaures Natrium fabriciren. Das zum Auflösen des im Kessel 
zurückbleibenden Schlammes dienende Wasser wird entweder zum Auf 
lösen einer neuen Schmelze benutzt, oder in dass.elbe auf 13 ‘ l S e 
kühltes Chlorgas bis zur Sättigung eingeleitet und die mit Chlor 
gesättigte Flüssigkeit sodann als besonderes Desinfectionsmittel ver 
werthet. , . , , j. 
Zur Darstellung festen übermangansauren Kaliums hat J. C. »tich -) 
eine von der Gr aeger’s nicht wesentlich abweichende Vorschrift gegeben. 
Man dampfe in einem eisernen Kessel 500 Thle. frisch bereitete ha i- 
i) Hamb. Gewerbebl. 1866, Nr. 34. 
Vierteljahrsschr. XV, 259. Polyt. Central«. 
1867, 198. 
2) J. C. Sticht, Wittstein’s 
1867, 614. Deutsche Industrieztg.
	        
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