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Selbstverständlich nach der Natur unserer Ausstellung bilden die
Porträts einen ganz hervorragenden Bestandtheil. Sie geben nicht nur
die Bildnisse der Kaiserin und aller Glieder der kaiserlichen Familie von
Karl Vl. und der Kaiserin Elisabeth angefangen bis auf Leopold ll.,
sondern auch zahlreicher Persönlichkeiten, welche mit der Kaiserin und
ihrer Geschichte in enger Beziehung standen, sowie mancher sonst
berühmter Männer der Zeit. Maria Theresia selbst ist in einer großen
Anzahl von Gemälden dargestellt, zum Theil in voller Gestalt, zum
Theil als Brustbild oder als Kniestück; sie ist dargestellt in allen Phasen
ihres Lebens, von der Krönung an bis zum letzten Lebensiahre; wir
sehen sie im Krönungsornat, in aller Pracht der Regentin, wir sehen
sie im Kreise ihrer Familie, umgeben von der Schaar der Kinder. Mei-
stens sind es Oelgemälde, die entweder aus den kaiserlichen Schlössern
stammen, oder aus dem Belvedere, aus der Akademie, aus dem Rathhause
von Wien, aus dem Damenstift in Prag u. s. w. Ein großes Reiterbild,
das sie als ungarische Königin darstellt, gehört dem Fürsten Batthyany;
ein anderes Bildniss in ungarischer Tracht desgleichen. Kaiser Joseph
befindet sich ebenfalls auf der Ausstellung in mehreren lebensgroßen
Bildern in ganzer Gestalt; eines derselben gehört der Akademie, eines
dem Belvedere. Eine Reihe dem Hofe angehörender Bilder aus der Schule
des Meytens stellen uns die Kinder der Kaiserin in liebenswürdigster
Weise vor Augen, obwohl der Kunstwerth nicht groß ist. Bedeutender
ist das Bild der Erzherzogin Marie Christine von Roslin, sowie das der
Königin Marie Antoinette von Elisabeth Lebrun. Von den Persönlich-
keiten, welche der Kaiserin nahe standen, sind vor allem der Fürst
Wenzel Liechtenstein zu nennen mit den beiden ausgezeichneten Porträts
von Rigaud, dann Fürst Kaunitz in einem vortrefflichen Bilde seiner
jüngeren Zeit von Steiner und der älteren Zeit von Lampi, dieses Eigen-
thum der Akademie, jenes des Fürsten Metternich; sodann Lacy von
Quadal, der Palatin Graf Batthyany; von den Damen die Fürstin Leo-
poldine Liechtenstein, die Fürstin Schwarzenberg-Oettingen, die Gräfinnen
Fuchs und Paar. Die Bildnisse der Generale hat vor allem die Militär-
Akademie in Wiener-Neustadt beigestellt, unter ihnen Hadik, Wilczek,
Starhemberg, Ahremberg, Brown; die Künstler Meytens, van Schuppen
sind in ihren Selbstporträts aus der Akademie gekommen; das schöne
Porträt Gluck's von Duplessis gehört dem Belvedere. Auch fremde Per-
sönlichkeiten von Bedeutung haben sich eingestellt: ein sehr schönes
jugendliches Bildniss der Marquise von Pompadour von Fr. Boucher, Eigen-
thurn des Barons Albert Rothschild, ein Bildniss der Kaiserin Katharina ll.
von Russland, Eigenthum des Fürsten Lobanow, Ludwig XV. u. A.-
Bei fast allen diesen Porträts, die sämmtlich Oelgemälde sind,
übertrifft das persönliche und historische Interesse bei weitem das künst-
lerische. Die Ausnahmen haben wir bereits genannt. Es ist aber noch
eine andere, nicht minder zahlreiche Gruppe von Porträts vorhanden,