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der Edelsteine in Edelmetall, die Emaillirung desselben als Mitwirkung
neben den Steinen, findet eingehende Berücksichtigung. Mit Glück hat
auch diese Fachschule versucht, sich die Schönheiten des indischen Email-
schmuckes zu eigen zu machen. Unter den Modellirarbeiten ragt ein Hott
modellirtes Relief, Madonna mit dem Kinde, hervor.
Zur Unterstützung der nordböhmischen Thonindustrie, welche ihre
Entstehung zum größten Theile dem in den nördlichen und nordwest-
lichen Grenzbezirken Nordböhmens vorgefundenen Thon verdankt, einem
nicht gerade sehr feinen, doch sehr brauchbaren Mareriale, wurden die
Fachschulen für Thonindustrie in Teplitz und Tetschen gegründet. ln
den Lehrplänen beider Schulen nehmen naturgemäß das Modelliren, die
Gefäßlehre, die Analyse und Synthese der verschiedenen Glasuren etc.
die Hauptstelle ein. Mit richtigstem Verständnisse wird die Kunstform
behandelt, doch will es bisweilen scheinen, als ob die Fachschule in
Teplitz in ihren praktischen Arbeiten einer lndustrie zu große Con-
cessionen macht, welche ihre Erzeugnisse lieber in einer etwas üppigen
frguralen und vegetabilischen Ausstattung sieht, als in den einfachen,
schlichten Formen, welche z. B. der orientalischen Keramik und in Mittel-
europa den ungarischen Thonerzeugnissen, den Productien der Znaimer
Industrie, den in der Schweiz gefertigten sogenannten Thuner Majoliken
und den Majoliken von Zell auf dem Schwarzwalde einen so großen
Erfolg verschafft hat. Ein großes Verdienst erwarb sich die Fachschule
in Teplitz, indem sie eine größere Anzahl griechischer Thongefäße von
ausgesprochener Formgebung durch Abformung vervielfältigte. Stilistische
Strenge und schlichte Schönheit zeichnen die Erzeugnisse der Fachschule
in Tetschen aus; die Farbengebung der Glasuren ist in den meisten
Fällen eine glückliche.
Vorzüglich vertreten ist auch die Fachschule für Kunstschlosserei
in Königgrätz; das Technische wie das Künstlerische mit gleichem Ge-
schick behandelnd, widmet sie dem letzteren doch mehr Aufmerksamkeit.
Das beweist vor Allem ein nach dem Originale des Nordböhmischen Ge-
werbemuseums copirtes Grabkreuz aus der besten Zeit der deutschen
Renaissance, in durchgestecktem Rundeisen in herrlicher Linienführung.
Das beweist aber auch ein Tableau mit verschiedenen Kunstschmiede-
arbeiten der verschiedensten Zeiten, dessen einzelne Stücke die Schmied-
arbeit aus diesen Zeiten, die Treibarbeit, die Metallgravirung etc. in gleich
vorzüglicher Ausführung zeigen. Schön in Entwurf und Ausführung ist
eine geätzte eiserne Cassette mit den bekannten, an die Ornamente der
deutschen Kleinmeister erinnernden Flächenverzierungen. Desgleichen
muss ein Abschlussgitter in Rundeisen. irn Stile der deutschen Renais-
sance, nach dem Entwurfe des Director's L. Hanel, seiner stilistischen
Behandlung wegen besonders hervorgehoben werden. Zahlreiche andere
Objecte vervollständigen das Bild des Bearbeitungsfeldes dieser rüh-
rigen Schule.