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muss ein jeder Kunstfreund es dankbar würdigen, dass das archäologische
lnstitut in Rom sich mit der Aufnahme der Wanddecorationen für die
wMonumenti ineditiu beeilte, und ganz in gleichem Maße, dass damals ein
Oesterreicher, der Architekt Adolf Ginzel, ohne iede äußere Förderung
und durch die misstrauende Beobachtung der Custoden fortwährend ge-
hemmt, die wichtigsten Fragmente der Stucco-Reliefs an der Ausgrabungs-
stätte selbst in Wachs rnodellirte und für die Publication in Gypsabgüssen
vorbereitete, die dann der Kunstverlag von Ernst Waßmuth in Berlin
besorgte.
Betrachten wir zuvörderst den Grundriss des antiken Hauses, das man
gewöhnlich als die wCasa Farnesinau bezeichnet. (Fig. i.) Uns fällt sofort
Fig. i.
auf, dass es gegen den Fluss hin mit einer Exedra, diesem vornehmsten
Motiv römisch-monumentaler Repräsentation abschließt, welches sonst den
Foren, den Basiliken und den Kaiserthermen vorbehalten schien. Wenn
etwa die Ausgrabungen nach der Seite des anstoßenden Klostergartens
fortgesetzt werden sollten, würde sich wohl das Baubild vervollständigen,
welches wir uns aber durch einfache Fortsetzung der vorgezeichneten
Linien selbst ergänzen können. Jedenfalls liegt uns nach dem Ausgra-
bungsresultat nur ein halbirter Grundriss, mitten oder schräg entzwei
geschnitten, vor. Die bekannten Grundrisse der pompejanischen Häuser
bieten uns zur Enträthselung desselben keine Anhaltspunkte dar. Ich war
anfangs der Meinung, dass der Kryptoporticus (Nr. I in dem beigegebenen
kleinen Plan) als Repräsentant des sonst dem antiken Hause wesentlichen