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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1889 / 1)

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muss ein jeder Kunstfreund es dankbar würdigen, dass das archäologische 
lnstitut in Rom sich mit der Aufnahme der Wanddecorationen für die 
wMonumenti ineditiu beeilte, und ganz in gleichem Maße, dass damals ein 
Oesterreicher, der Architekt Adolf Ginzel, ohne iede äußere Förderung 
und durch die misstrauende Beobachtung der Custoden fortwährend ge- 
hemmt, die wichtigsten Fragmente der Stucco-Reliefs an der Ausgrabungs- 
stätte selbst in Wachs rnodellirte und für die Publication in Gypsabgüssen 
vorbereitete, die dann der Kunstverlag von Ernst Waßmuth in Berlin 
besorgte. 
Betrachten wir zuvörderst den Grundriss des antiken Hauses, das man 
gewöhnlich als die wCasa Farnesinau bezeichnet. (Fig. i.) Uns fällt sofort 
Fig. i. 
 
auf, dass es gegen den Fluss hin mit einer Exedra, diesem vornehmsten 
Motiv römisch-monumentaler Repräsentation abschließt, welches sonst den 
Foren, den Basiliken und den Kaiserthermen vorbehalten schien. Wenn 
etwa die Ausgrabungen nach der Seite des anstoßenden Klostergartens 
fortgesetzt werden sollten, würde sich wohl das Baubild vervollständigen, 
welches wir uns aber durch einfache Fortsetzung der vorgezeichneten 
Linien selbst ergänzen können. Jedenfalls liegt uns nach dem Ausgra- 
bungsresultat nur ein halbirter Grundriss, mitten oder schräg entzwei 
geschnitten, vor. Die bekannten Grundrisse der pompejanischen Häuser 
bieten uns zur Enträthselung desselben keine Anhaltspunkte dar. Ich war 
anfangs der Meinung, dass der Kryptoporticus (Nr. I in dem beigegebenen 
kleinen Plan) als Repräsentant des sonst dem antiken Hause wesentlichen
	        
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