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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1889 / 4)

Die räumliche Beschränkung, welche unserer Zeitschrift auferlegt 
ist, gestattet uns nicht, sämmtliche Glückwünsche zur Jubiläumsfeier zum 
Abdruck zu bringen, doch mögen wenigstens einige "derselben hier ihren 
Platz finden. 
Das Schreiben der Handels- und Gewerbekammer für das Erz- 
herzogtbum Oesterreich unter der Enns lautet: 
nDurch die huldvolle Fürsorge Sr. Majestät vor einem Vierteljahr- 
hundert unter dem Protectorate eines hochsinnigen österreichischen 
Prinzen in's Leben gerufen, geleitet und ausgestaltet durch zwei De- 
cennien von einem genialen Kunstforscher, dermalen unter Führung 
bewährter Nachfolger, hat das Oesterr. Museum befruchtend und för- 
dernd auf unseren heimischen Gewerbelleiß eingewirkt und ist seinen 
Bemühungen wohl in erster Linie die hocherfreuliche Entwickelung einer 
österreichischen Kunstindustrie zu verdanken. 
Wenn unsere heimischen Erzeugnisse, wie die internationalen Schau- 
stellungen des verflossenen Zeitraumes überzeugend dargethan haben, 
den Wettbewerb mit jenen keiner anderen Nation mehr zu scheuen 
brauchen, ja unleugbar vielfach eine Ueberlegenheit nachweisen, so 
konnte dieses anstrebenswerthe Ziel nur dadurch erreicht werden, dass 
das Oesterr. Museum stets in inniger Berührung mit der Industrie und 
dem Gewerbe verblieb und anregend und anspornend, belehrend und 
bildend seinen mächtigen Einliuss hierauf geltend machte. So besitzen 
wir mit Stolz in ihm eine Musteranstalt, die so manchen auswärtigen 
Schöpfungen zum Vorhilde dienen könnte. 
Die Unterzeichnete gibt daher als berufene Vertreterin des n. ö. 
Handels und des Gewerbes bei der heutigen Gelegenheit ihrer innigen 
Freude über das Gedeihen und die fruchtbringende Wirksamkeit des 
k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie Ausdruck und knüpft 
daran den Wunsch, dass dasselbe wie bisher so auch in Zukunft unserem 
Vaterlande zur Ehre, unserer Industrie und unserem Gewerbe zum Heile 
der gleichen rühmlichen Erfolge sich zu erfreuen haben möge." 
Bürgermeister Eduard Uhl hat Namens der Stadt Wien folgende 
Zuschrift an das Curetorium gerichtet: 
v-Am heutigen Tage vollendet das k. k. Oesterr. Museum für Kunst 
und Industrie das fünfundzwanzigste Jahr seines Bestehens und mit freu- 
digem Stolze blickt ganz Oesterreich auf ein Institut, das seiner hohen 
Aufgabe in so glänzender Weise gerecht geworden ist. 
Gegründet zur Förderung der gewerblichen Thätigkeit und zur 
Hebung des guten Geschmackes, wurde diese Anstalt die Quelle eines 
neuen Kunstlebens im ganzen Gewerbe und die Wiege einer Kunst- 
industrie, deren Erzeugnisse durch Schönheit des Stiles, durch Mannig- 
faltigkeit der künstlerischen Ideen, durch den Reichthutn an Form und 
Farbe sowie durch die Gediegenheit der Ausführung einen Weltruf 
genießen. 
Indem ich den lebhaftesten Sympathien der Bevölkerung für das 
Gedeihen und die Blüthe der Anstalt Ausdruck gebe, begrüße ich das 
hochlöbliche Curatorium zu dem heutigen Gedenktage im Namen der 
Stadt Wien mit dem aufrichtigen Wunsche. dass das Wirken des Oesterr. 
Museums auch in Zukunft von den segensreichsten Erfolgen begleitet 
sein möge."
	        
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