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Privatbesitz von Kunstwerken verfügt; fast alle Patrizierfamilien von historischem Rufe sind
daselbst vertreten und auch üßentliche Corporationen nahmen an der Ausstellung Theil.
An der Spitze der Commission steht der Architekt E. Vischer-Sarasin. - Es ist
gewiss ein beachtenswerthes Zeichen der Zeit, dass selbst in der nüchternen Schweiz
jene Wege zur Hebung des Kunstgewerbes betreten werden, welche Oesterreich vor 15
Jahren eingeschlagen hat.
(Oonuarsauasohreibung der däeaellsohett zu: Forderung dar Bronze-
lndustrle-u) ln der am 24. April I. J. abgehaltenen halbjährigen Generalversammlung
dieser Gesellschaft wurde beschlossen, die nachstehenden Concurrenzpreise auszuschreiben,
deren Bedingungen wir hier im Auszuge mittheilen.
l. Für Ciselir- oder Treibarbeiten:
Drei Preise im Betrage von 200, 1oo und 50 Gulden b. W.
Prämiirt wird die eigentliche Ciselirung als solche, gleichgiltig, wer den Gegen-
stand gegossen, modellirt oder aus Blech gefertigt hat, gleichgiltig, ob der Gegenstand
eine Figur oder ein Ornament ist.
Jeder Bewerber hat auf jeden dieser drei Preise Anspruch. Den Ciselirarbeiten
müssen die Originalmodelle beigelegt werden.
lI. Für Modellirarbeiten:
Ein Preis von 300 i]. ü. W.
Der zu pramiirende Gegenstand hat für ein kunstgewerbliches, in Metall auszufüh-
rendes und für kunstgewerbliche Zwecke brauchbares Object - wobei hauptsächlich das
Figuralische vorherrschend sein muss - zu dienen, z. B. Schreibzeuge, Leuchter, Giran-
dolen, Uhren, Vasen etc.
Das pramiirte Object bleibt Eigenthum des Concurrenten, doch hat derselbe einen
Gypsabguss auf seine Kosten ihr die Gesellschaft herstellen zu lassen.
lll. Für Graveurarbeiten:
a) Ein Preis von 50 H. d. W. für eine stylreine Ornamentgravirung auf einer
Tombakplatte, für Emaillirung geeignet, gleichgiltig, ob jene groes oder klein ist.
Bei Copien ist die Originalzeiebnung oder die Angabe der Quelle, aus welcher sie
entnommen ist, anzugeben.
b) Ein Preis von 30 H. für die Gravirung (Damascirung) oder für eine verschnittene
Arbeit eines stylreinen Ornaments, welches bestimmt ist, die Fläche einer Dose, eines
Uhrkastchens, einer Albumplatte oder einer Visitkartentasse etc. zu verzieren. Es ist
gleichgiltig, von wem die Composition herrührt; es entscheidet nur die Durchführung
als solche. Bei Copien von Zeichnungen muss das Original rnit ausgestellt oder die Quelle,
aus der dasselbe entnommen wurde, angegeben werden.
c) Ein Preis von 20 H. für die Gravirung einer Schrift auf einer Metallplatte, wie
solche auf Pocalen oder Albumdeckeln verwendet werden. Der Text soll heissen: vZur
Erinnerung an die dritte Preisausschreibung für Gravirung, von der Gesellschaft zur Für-
derung der Bronze-Industrie 1878.11
Die Metallplatte (aus Kupfer, Tombak oder Messing) muss o'8 Meter hoch und
vergoldet oder versilbert sein, und es soll schon die aussere Form der Platte die Stylm
bezeichnen.
lV. Edmund v. Zichy Schüler-Preise:
Es kommen vier Preise ä 25 B. in Silber für Entwürfe von praktischen Gebrauchs-
gegenstanden, geeignet zur Ausführung in Bronze, zür Venheilung.
Die Preise sind specieli für Zöglinge der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Mu-
seums für Kunst und Industrie bestimmt und werden namentlich solchemEntwürfen zuge-
wendet, deren Herstellung eine einfache Ausführung in geschmackvoller Form ermöglicht.
Jeder Bewerber hat auf jeden der vier Preise Anspruch. Der pramiirte Entwurf
bleibt Eigenthum des betreffenden Zöglings.
Die Concurrenzarbeiten sind an den Ausschuss der Gesellschaft (Oesterr. Museum,
l., Stubenring 5) bis längstens 15. October I. J. einzusenden; sie sind auch mit einem
Motto zu versehen und mit einem, das gewählte Motto als Aufschrift tragenden Couvert
zu begleiten, welches den Namen und die Adresse des Verfassers enthält.
Den Vorsitz der Jury führt der Präsident der Gesellschaft, Herr Graf Edmund
v. Zichy, Excellenz.
Die Preisvertheilung der prämiirten Entwürfe erfolgt in der Generalversammlung
am 4. November d. J.
_ Sammtliche Cnncurrenzarbeiten werden nach der Preisvertheilung durch drei
Wochen im Oesterr. Museum öffentlich ausgestellt werden.
Hierzu eine Beilage:
Die lieraldisch-genealngisch-sphragistische Ausstellung des Vereines wAdler-i in Wien.
Bltlhltverlng du Gutlrr. llununts. Bnehüruellrel von cm amnaa aast. n. wm-