Champeaux, Dalloz, De Saux, Dommartin, Duc, Duplan, Dupont-Auber-
ville, Fourdinois, Br. Girard, Girome, Guillaume, Lafenestre, de Lajolais,
Mantz, Odiot, Sensier, Tardieu, Vines - durchweg Persönlichkeiten, die
als Kenner und Kunstfreunde, Künstler und Industrielle eine hervorragende
Stellung einnehmen. Der Pavillon Flore der Tuillerien, dessen Restauration
soeben zu Ende geht, soll zur Aufnahme dieses Museums bestimmt sein.
R. v. E.
Das mährisuhe Gowarhomuseum in Brünn.
Der Wunsch, ein Institut in Brünn zu besitzen, welches berufen wäre,
den Geschmack und Formensinn im Volke überhaupt und im Gewerbe-
stande insbesondere zu heben, wurde bereits mehrere Jahre vor der Wiener
Weltausstellung in Fachkreisen gehegt und besprochen, erhielt aber erst
durch den am 8. Mai 1873 im mährischen Gewerbeverein gestellten Antrag
zur Gründung eine greifbare Form und durch die lebhafte Förderung,
welche der damalige Statthalter Baron Weber der Idee zu Theil werden
Iiess, wesentlichen Succurs.
Am lo. November 1873 wurde das mährische Gewerbemuseum als
freie Stiftung perfect. Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Rainer übernahm das Protectorat; das Curatorium mit dem
jeweiligen Statthalter an der Spitze übernahm die oberste Leitung.
Am 13. September 1874 wurde die Direction eingesetzt. Curator
Professor S. G. Schön wurde zum administrativen Referenten des Cura-
toriums erwählt und übernahm die Leitung der statutenmässigen Directions-
geschäfte ohne jedes Entgelt; zum Custos wurde Heinrich Frauberger
ernannt, das Secretariat dem Protokollführer im Curatorium Josef Jan-
dera übergeben und ein Aufseher angestellt. Gleichzeitig wurde bestimmt,
dass das Verwaltungsjahr vorn 1. September bis 31. August zu laufen habe.
Sammlungen, Bibliothek und Vorlesungen waren die nächstliegenden
Mittel, womit das Institut zu wirken hatte.
1. Sammlungen. _
Die Sammlungsgegenstände wurden von vorneherein in kunst-
gewerhliche und technologische getheilt. Da die bescheidenen
Mittel eine namhafte Vermehrung und Vervollständigung der technolo-
gischen Abtheilung nicht gestatteten, wurden dieselben bisher ausschliess-
lich der Completirung der kunstgewerblichen Abtheilung zugewandt.
Das Museum besass am 1. Jänner 1878
in der technologischen Sammlung 644 Invt.-Nr. mit 986 Gegenständen,
w 1- kunstgewerblichen w 1939 w H 5686 v
überdies eine im Ordnen begriffene Stoffmuster-Sammlung mit rund
6000 Proben.
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