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Die Direction des Museums beabsichtigt darum in kürzester Zeit
ein öffentliches Atelier einzurichten, worin den Gewerbetreibenden Gelegen-
heit geboten sein soll, unter fachlicher Leitung und mit Benutzung der
Museumssarnmlungen, Zeichnungen und Modelle für ihre gewerblichen,
speciell kunstgewerblichen Leistungen anzufertigen.
ro. Museurnsbau.
' Ein unläugbares Hinderniss für die Entwicklung des Museums liegt
in den ungenügenden Localitäten. Das Curatorium hat nach mehrfachen
eingehenden Berathungen beschlossen, ein unverzinsliches Anlehen von
50.000 H. aufzunehmen, das innerhalb 40 Jahren zu amortisiren wäre und
damit ein eigenes Gebäude herzustellen.
Die Raumvertheilung im neuen Gebäude soll eine derartige sein,
dass im Souterrain die Localitäten für das öffentliche Atelier, im Parterre
die Kanzleien, die Bibliothek, der Vorlesesaal und ein Ausstellungsraum
für schwere und grosse Objecte, dagegen in den beiden Stockwerken Aus-
stellungsräume enthalten sein würden.
Der Bauplatz ist so gewählt, dass eine eventuelle Erweiterung leicht
durchgeführt werden kann.
Schluss.
Lässt sich auch nicht verkennen, dass noch viel zu geschehen hat,
bevor das mährische Gewerbe-Museum allen an dasselbe zu stellenden
Anforderungen Genüge leisten kann, so darf doch, angesichts der geringen
ihm zur Verfügung stehenden Mittel und der kurzen Zeit seines Bestandes
seine bisherige Wirksamkeit als eine genügende angesehen werden und
gibt auch der zahlreiche Besuch und die lebhafte Benützung seiner noch
sehr bescheidenen Sammlungen und das stete Steigern beider den Beweis,
dass das junge Institut im engsten Anschlusse an die Bedürfnisse der Be-
völkerung seiner Aufgabe gerecht zu werden strebt.
Der mittelalterliche deutsche llame des Eleklrume.
Von grossem Interesse scheint es mir zu sein, dass uns in einem
Werke des 14. Jahrhunderts, welches von einem Deutschen herrührt, die
deutsche, oder vielmehr die verdeutschte Benennung jenes bereits den
Egyptern als Asem, dann den classischen Völkern des Alterthums als
Elektrum bekannten Mischmetalles überliefert ist, welches bekanntlich zu
gleichen Theilen aus Gold und Silber besteht. (Siehe Scheins, Diss. de
Electro, Bucher, Geschichte der technischen Künste, Ilg, in den Mittheil.
des Oesterr. Museums 1873, pag. 289.) Das Mittelalter bedient sich des
griechischen Ausdruckes zwar ebenfalls und sogar am häufigsten, einmal
begegnete mir nun aber ein deutsch klingendes, wenn auch nicht von