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chäologischen Unterrichts und scheint wenig benützt zu werden, und das
Tiroler Landesmuseum hat eine gewisse Berühmtheit erlangt, die Gegen-
stände unzugänglich zu machen und selbst den Einheimischen den Zutritt
zu erschweren. Es ist unglaublich und kommt bei vielen Landesmuseen
vor, dass sie, entgegen den modernen Ideen über Organisation und Be-
nützungswerth, ausserordentlich schwer zugänglich sind. Bei vielen derlei
Anstalten scheint kein anderer Zielpunkt vorhanden, als den Reisenden
die Anstalt zu erschliessen; für die Bedürfnisse der einheimischen Künstler
oder Kunstbeilissenen haben die wenigsten Sinn und Verständniss, am
allerwenigsten aber das in Innsbruck. (Schluss folgt)
Kunstgewerbliche Zeitfragen.
lll.
Zur Frage der Verbindung einer gewerblichen Arbeitssohnle mit der Volks-
schule und Fanhsohnle.
(Schluss)
Viel schwieriger als betreffs der Mädchen ist die Frage zu beantworten,
auf welche Zweige des gewerblichen Unterrichtes man Knaben schon in
der Volksschule hinweisen solle. Das Mädchen ist schon dadurch, dass es
an das Haus und häusliche Arbeit angewiesen ist, neben der intellectuellen
und moralischen Bildung auf eine Thätigkeit hingewiesen, die bei den
Knaben beinahe ganz wegfällt. So lange der Knabe die Volksschule be-
sucht - und leider ist dies viel zu lange - kann er seinem Vater im
Gewerbe wenig helfen. Tritt der Knabe dann in seinem 14. Lebensjahre
in ein Gewerbe, so hat er relativ wenig gelernt, was ihm für ein Hand-
werk nützlich ist; er ist sehr häufig zu alt und zu unbemittelt um in eine
weitere Schule einzutreten, dann meist zu alt, um elementare gewerbliche
Fertigkeiten zu erlernen, und oft auch geistig zu sehr entwickelt, um an der
manuellen Fertigkeit Freude zu haben. Daher klagt man überall, dass
man Lehrlinge und Gesellen im Gewerbe hat, die in der Schule nicht das
lernen, was sie brauchen, dass sie überbildet auf der einen Seite, nicht
mit solcher Lust und Liebe an ihrem Handwerke hängen, wie es früher
der Fall war, als die Volksschule nicht allzu grosse Ansprüche machte,
und die Verbindung des Lehrlings und Gesellen mit dem Meister auf einer
anderen Grundlage, als des blossen Vertrages, ruhte, und der Lehrling schon
früh mit dem Metier seiner Wahl vertraut wurde.
Diese Schäden in unserem Gewerbeleben, die alle empfinden, und
die in dem Zurückgehen der gewerblichen Technik ihren Ausdruck finden,
liessen eben dem Gedanken Raum, mit der Volks- und Bürgerschule eine
gewerbliche Arbeitsschule zu verbinden, in welcher der Knabe lernen
soll, sich schon während der Volksschule an eine gewerbliche Arbeit
zu gewöhnen. Aber welche Arbeiten sollen gewählt werden, und in
welcher Art sollen die Arbeiten gelehrt werden? - Dass man für Knaben