unwiderlegiichen Angaben dieser Libri diversorum Zeitgenossen selbst, wie z. B. Gianozzo
Manelti, wenn nicht ganz dernentirt, so doch recriiicirr und ergänzt. - Wir sind Herrn
Müntz allen Dank schuldig. Seine Quellenforschung und bündige Wiedergabe ihrer Resul-
tate brauchen wir, um unsere Disciplin auf den Boden geachteter, reiner Wissenschaft-
iichkeit zu führen und zu erhalten; allem ästhetischen Geflunker aber ist energisch die
Thüre zu weisen.
KLEINERE MITTHEILUNGEN .
(Personalnachrichtz) Se. kais. Hoheit Erzherzog Rainer hat in
seiner Eigenschaft als Protector des Museums die Wahl des Herrn Ge-
meinderathes Matzenauer zum Curator des Museums mit dreijähriger
Functionsdauer bestätigt.
(Beriohtigungx) Auf Seite 203 der November-Mittheilungen Zeile t
oben soll es statt goldene silberne Medaille heissen.
(Jahres-Ausstellung der Ktmstgewerbesohule.) Das hohe k. k.
Unterrichtsministerium hat den Antrag des Lehrkörpers und des Auf-
sichtsrathes der Kunstgewerbeschule bezüglich der Verlegung der Schul-
Ausstellung genehmigt. Dieselbe wird künftighin jährlich zu Ostern statt-
finden und soll so weit dies möglich ist, ein treues und übersichtliches
Bild des Wirkens der Schule gewähren.
Die Weihnaehts-Ausstellung im Museum, deren Eröffnung
am r. December stattündet, verspricht ihren Vorgängerinnen in keiner
Beziehung nachstehen zu wollen. Die Zahl der Aussteller ist gegen das
Vorjahr wiederum gestiegen und unter den ausgestellten Gegenständen
befinden sich viele, welche die österreichische Industrie {in Paris würdig
vertreten haben.
(AIOIS Klammerth In Znaim ist in der Nacht vom 25. zum
26. November der Thonwaarenfabrikant 'Al0is Klammerth am Typhus
gestorben. Die Thonwaarenindustrie Znaim's verliert in ihm ihren rührig-
sten und unermüdlichsten Vertreter, welcher auf allen Ausstellungen -
sowol Welt- als Musealausstellungen - am meisten dazu beigetragen hat,
den Ruf der Znaimer Industrie zu heben. Der Verstorbene stand mit
dem Museum in Iebhaftem Verkehre.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums Wurden im Monate
November von 10.733, die Bibliothek von 2666 und die Vorlesungen von 764
Personen besucht.
(Bronzelndustrie-Gesellschaft.) Bei der am 18. November stattgefundenen Ge-
neralversammlung dieser Gesellschaft wurde der Vorschlag der Jury für die Vertheilung
der Preise in Folge der ausgeschriebenen Concurrenz genehmigt, wornach der ModeIlir-
und Graveurpreis nicht zur Vertheilung gelangte, wä hrend für Ciselira und Treibarbeiten
zwei zweite Preise an die Herren Sebota und Friedl, der dritte Preis Herrn Lind
zuerkannt wurden. Die vier Graf Edmund Zichy-Schülerpreise wurden an die Kunst-
getverbeschülcr Rappel, Palme. Tima und Jünger vertheilt. Sammtliche Concurrenz-
arbeiten bleiben durch drei Wochen im Sitzungssaale des Museums ausgestellt.
(Fachsohule für Gewehrerzeugung.) Aus dern Rosenthale in Kärnten wird
uns unterm 18. November geschrieben: Heute Vormittags fand in Ferlach unter Theila
nahme mehrerer hervorragender Persönlichkeiten aus der Landeshauptstadt und der Um-
gebung in feierlicher Weise die Erdlfnung der ersten Fachschule für Gewehrerzeugung
in Oesterreich statt. Ferlach wurde von der Regierung deshalb zum Sitze einer solchen
Schule erkoren, weil in diesem Orte die Gewehrerzeugung schon seit langer Zeit heimisch
ist. Im sechzehnten Jahrhunderte waren es niederländische Arbeiter, welche, von Kaiser
Ferdinand I. liieher gezogen, hier die erste NVaffenfabrik in Oesterreich anlegten. Im
dreissigjährigen Kriege, während der Kämpfe gegen die Türken, im siebenjährigen Kriege
und zur Zeit Napoleons I. gewann der nach Kärnten verpßanzte Industriezweig einen
grossartigen Aufschwung, da die kaiserlichen Armeen den grbssten Theil ihres Bedarfes
an Schiesswafen aus den XVerkstatten von Ferlach holten. Seitdem sank die dortige