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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIV (1879 / 167)

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übungen (Spitzen, Schmuckgegenstände, Fächer, Schirme, Bunt- 
und Weißstickereien, Tapeten etc.). 2 Lectionen wöchentlich. 
Oel- und Decorationsmalen: Stillleben, Stoffe, Wandgetäfel, Blumen 
und Früchte nach der Natur. l Lection wöchentlich. 
Modelliren in Thon und Wachs: Copiren nach antiken Vorbildern; 
Köpfe und Blumen nach der Natur. l Lection wöchentlich. 
Malen auf Fayence, Porcellan und Glas: Compositionen der Schüle- 
rinnen für Vasen, Schalen, Schüsseln, Teller u. s. w. 2 Lectionen 
wöchentlich. 
Holzschneiden: Anfangsgründe; Copiren nach Holzschnitten. Die Schüle- 
rinnen müssen ihre Holzschnitte auch eigenhändig auf den Stock 
zeichnen. 
Kupferstechen und Aetzen: Anfangsgründe; Copien nach Kupferstichen 
und Gemälden. Anfertigung von Illustrationen für Journale und 
Bücher. 2 Lectionen wöchentlich. 
Das Schuljahr begreift die Zeit vom 15. October bis l. August. 
Zweimal im Jahre, zu Ostern und zum Schlusse des Schuljahres, finden 
Preisvertheilungen statt, bei welchen eine seitens des Unterrichtsrnini- 
steriums delegirte Jury fungirt. Zu Ostern erhalten die besten Schüle- 
rinnen ein wtableau d'honneurn, am 1. August Medaillen verschiedener 
Grösse. Die Preisvertheilung ist mit einer Ausstellung der Schularbeiten 
verbunden. 
Die absolvirten Schülerinnen werden Zeichenlehrerinnen in den Muni- 
cipalschulen und Zeichenschulen, deren in jedem Arrondissement errichtet 
sind, Kupferstecherinnen, Holzschneiderinnen, Porcellan- und Fächer- 
malerinnen, l-lilfsarbeiterinnen in den photographischen Ateliers. 
Als Zeichnerinnen und Hulzschneiderinnen im Dienste der Redactionen, 
erhalten sie 8-10 Frcs. per Tag; als Lehrerinnen 800-1000 Frcs. Jahres- 
gehalt; für das Malen eines Fächers, der in einem Tage auszuführen ist, 
erhalten sie 5-6 Frcs.; der Consum an französischen Fächern ist durch 
den bedeutenden Export sehr namhaft und bisher noch immer im Wachsen 
begriffen. 
Die nationale Zeichenschule ist in einem grossen, mit Glas gedeckten 
Saale etablirt, dessen eine Längswand ebenfalls nur aus Fensterrahmen 
und Glas besteht und den Ausblick nach einem, mit Bäumen bepflanzten 
Garten frei lässt. 
In diesem reich mit Gypsabgüssen, Büsten, Bildern und Modellen 
versehenen Saale ist die ganze eben anwesende Schülerinnenzahl an der 
verschiedenartigen Arbeit. 
Hier wird gezeichnet, dort gemalt, modellirt, in Holz geschnitten; 
das Modell, nach welchem die eine Schülerin zeichnet, wird von der anderen 
in Farbe, von der dritten in Thon, von der vierten in Wachs oder auf 
dem Holzstocke ausgeführt; die Zeichnerin dient der Malerin als Modell,
	        
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